Mülheim. Laura Bochinski aus Mülheim hat sich ins Halbfinale von „Das große Backen“ vorgearbeitet. Hier verrät sie ein kleines, feines Rezept für Kekse.
Marmorkuchen, Frankfurter Kranz und zu Weihnachten tonnenweise Spritzgebäck: Dass Backen glücklich macht, hat Laura Bochinski von ihrer Oma gelernt. „Sie hat mir als Kind die Klassiker beigebracht.“ Die Enkelin hat gut zugehört, Großmamas Tipps in Kopf und Herz gespeichert – und ihr Können weiter ausgebaut. Mittlerweile, mit 29, backt und knetet die Mülheimerin so überzeugend, dass sie es bei der SAT.1-Show „Das große Backen“ bis ins Halbfinale geschafft hat. Am Sonntag, 13. Dezember, 17.30 Uhr, steht die nächste Folge an – und mit ihr die Frage, ob Laura das Finale am 20. Dezember erreicht.
Im Sommer 2019 hat sie das Fieber gepackt, erzählt die 29-Jährige. Staffel sieben der Back-Sendung flimmerte damals gerade über den Bildschirm. Und für Laura stand fest: Da muss ich hin! Um echte Chancen auf die Teilnahme zu haben, perfektionierte sie ihr Tun, schaffte sich besseres Werkzeug an, suchte im Netz nach Videos und Tutorials rund ums Thema Backen. Sie machte nach, probierte Neues aus, wagte sich an immer größere Herausforderungen. Mit Feuereifer ging Laura ans Werk. Kreativität ist ihr Ding. Und halbe Sachen mag sie nicht: „So bin ich: ganz oder gar nicht.“ Es sei einfach toll, „was man mit Fondant, Mehl und Schokolade alles machen kann“.
Zu Hause in liebevoller Kleinarbeit eine Torte kreiert, die die Jury überzeugen sollte
Vor rund einem Jahr wagte sie den ersten Schritt in Richtung Fernsehen, reichte ihre Bewerbung bei SAT.1 ein. Ein Telefoninterview folgte, dann das aufregende Casting in Köln. 30 Hobby-Bäcker nahmen teil, darunter eine Handvoll Männer. Jeder hatte zu Hause in liebevoller Kleinarbeit eine Torte kreiert, die die Jury überzeugen sollte. Nicht allen war das Glück hold, nach der Verkostung schieden die ersten 15 Konkurrenten aus.
Lauras „Ruhrpott-Torte“ mit Skyline und typischen Szenen aus dem Revier überzeugte. Das Motiv kam nicht von ungefähr, die Mülheimerin arbeitet als Personalerin bei HKM in Duisburg, den Hüttenwerken Krupp Mannesmann. Den Stahlarbeiter im Silbermantel oben auf der Torte modellierte sie aus Fondant, ebenso den Grubenwagen mit „Glück auf“-Schriftzug. „Die Kohle war schwarz eingefärbter Kandiszucker. Und der Flüssigstahl bestand aus Isomalt, einem Zuckeraustauschstoff.“
Viele nette, „backverrückte“ Menschen kennengelernt
Wer weiterkam, musste eine zweite Aufgabe bewältigen: live eine Torte backen. Auch das gelang Laura mit Bravour. Die Sieger in Köln standen fest. Auch in München und Berlin wurde parallel gecastet. Übrig blieben letztlich zehn Kandidaten. Wie diese sich beim „Großen Backen“ schlagen, sehen Fans seit 1. November wöchentlich im Fernsehen. Laura hat in der Zeit des Drehs viele nette, „backverrückte“ Menschen kennengelernt. Zwischen den Kandidaten „haben sich Freundschaften entwickelt“. Vor allem mit Steve aus Dresden, der kürzlich ausgeschieden ist, hat Laura sich super verstanden. „Er ist ein herzensguter Mensch und sehr humorvoll. Mit seinen Gesangseinlagen hat er für Stimmung gesorgt.“
Männer sind nicht mehr am Start. Laura muss sich am Sonntag mit Barbara, Sara und Jennifer messen. Thema der Show ist diesmal Schweden: Die Hobby-Bäckerinnen sollen Knäckebrot herstellen, eine „Prinsesstarta“, die große Präzision hinsichtlich exakter Farbe und Form abverlangt, sowie abschließend eine möglichst fantasievolle Astrid-Lindgren-Torte.
Skigondel und Mini Cooper aus Teig kreiert – als persönliche Note
„Alle Rezepte, die ich in der Sendung backe, habe ich selbst entworfen“, berichtet Laura. Die essbaren Kunstwerke erzählen eine Menge über die Mülheimerin: Da ist die Skigondel aus Teig – „ich fahre oft zum Skifahren in die Alpen“. Oder der Mini Cooper – „so einen fahre ich selbst“. Überzeugt werden müssen stets zwei Profis: Torten-Dekorateurin Betty Schliephake-Burchardt und Christian Hümbs, Deutschlands Patissier 2017. Wer am Ende siegt, erhält 10.000 Euro und ein eigenes Backbuch.
Bei der Show 2019 hatte eine Mülheimerin die Nase vorn: Tamara Westerfeld setzte sich im Finale durch. Klar, es ist ein Zufall, dass auch jetzt wieder eine Mülheimerin vorn mitmischt, aber es ist schon eine besondere Konstellation, findet Laura. „Das gibt’s ja nicht oft, dass zwei Menschen, die so nah beieinander wohnen, so etwas erleben.“ Noch kennen sich die beiden TV-Bäckerinnen nicht, „aber vielleicht wird das ja mal anders, wenn Corona vorbei ist“.
Bis zu vier Mal die Woche schiebt sie Leckereien in den Backofen
Ihre Leidenschaft jedenfalls will Laura beibehalten – egal, wie die Show ausgeht. Bis zu vier Mal die Woche schiebt sie Leckereien in den Backofen. Oma hätte es gefreut, doch leider ist sie vor einiger Zeit gestorben. „Schade, dass sie all das nicht mehr mitbekommt.“
Beim Besuch der Zeitungsredakteure in Lauras weihnachtlich geschmückten Zuhause entstehen ganz nebenbei herrliche Plätzchen, Engelsaugen genannt (siehe Infobox). Meistens backt sie süße Sachen, gerade jetzt zur Weihnachtszeit, manchmal aber auch Brot, Pizza, Quiche oder Flammkuchen. „Ich liebe einfach alles, was man mit Mehl herstellen kann.“ Alles allein aufessen, kann sie selbstverständlich nicht – Familie, Freunde, Nachbarn und Kollegen sind dankbare Abnehmer.