Gelsenkirchen-Hassel. Der Zustand der Polsumer Straße in Gelsenkirchen-Hassel ist nicht der beste. Eine Gruppe von Bürgern hat jetzt Vorschläge, was getan werden kann.
Zurzeit kann man im Internet an einer Umfrage teilnehmen: Die Stadt Gelsenkirchen möchte von ihren Bürgerinnen und Bürgern wissen, wie sie sich die Polsumer Straße der Zukunft vorstellen. Bis die Bagger anrollen, werde es zwar noch einige Jahre dauern, heißt es sinngemäß auf einem Flyer, mit dem die Stadt für die Umfrage wirbt – dennoch sollen die Bürger schon jetzt ihre Wünsche einbringen. Wenn es nach Ronald Wetklo geht, können die Bauarbeiten gar nicht schnell genug beginnen: Der Vertreter der „Bürgerstimme Nord“ sieht die Polsumer Straße in einem maroden Zustand.
Die Liste der Mängel, die er aufzählt, ist lang: Sie beginnt bei den zahlreichen Schlaglöchern und Asphaltrissen auf der Fahrbahn und und hört bei fehlenden Behindertenparkplätzen noch lange nicht auf. „Politiker, Stadtplaner und Verwaltung bezeichnen Hassel als einen aufstrebenden Stadtteil, als Zukunftsmeile und als Tor zum Münsterland“, sagt Wetklo. „Bevor Hassel das wird, müssen einige Punkte dringend und zeitnah geändert werden.“
Gelsenkirchener fordert Ausbesserung noch vor dem Winter
Mit der Verbesserung der Straßendecke etwa könne man nicht noch einige Jahre warten, ist der Mann von der „Bürgerstimme Nord“ überzeugt. An vielen Stellen bilden zentimetertiefe Schlaglöcher eine echte Gefahr für Autos und noch mehr für Zweiräder, die zahlreichen Lkw, die täglich in beiden Richtungen über die Polsumer Straße rollen, haben etwa an der Kreuzung zum Eppmannsweg tiefe Spurrinnen hinterlassen. „Das müsste noch vor dem Winter ausgebessert werden“, fordert Wetklo.
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Auch andere Verkehrsteilnehmer sieht er durch den schlechten Straßenzustand gefährdet. „Ampelübergänge etwa müssten abgesenkt werden, sodass sie bündig mit der Fahrbahndecke sind“, sagt Wetklo, „mit Rollatoren oder Rollstühlen kann man dort ansonsten hängenbleiben.“
Probleme mit den Parkplätzen
Ein Problem sei auch die Parkplatzsituation. Auf dem größten Teil der Straße sind die Parkplätze schräg angeordnet, das stelle ein Gefährdungspotenzial dar. „Wenn man aus einer Einfahrt herausfährt und auf die Polsumer Straße abbiegen will, dann sieht man den querenden Verkehr erst sehr spät“, sagt Wetklo. Er plädiert dafür, die Parkplätze parallel zur Fahrbahn anzuordnen, und auch einige der Stellplätze mit E-Ladestationen auszustatten, von denen es seiner Ansicht nach im Norden der Stadt ohnehin zu wenig gebe.
In diesem Punkt ist er sich einig mit der CDU: Dieter Kutzborski, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten in der Bezirksvertretung Nord, hatte ebenfalls eine neue Anordnung der Parkplätze befürwortet. „Das würde die Sicht auf die Fahrbahn verbessern und zusätzlich zu einer natürlichen Verkehrsberuhigung beitragen“, sagte er.
Sattelschlepper parken am Wochenende an der Straße
Das Thema Parken sei ohnehin ein heikles, sagt Wetklo. „Mietwagenverleiher und andere Gewerbetreibende parken nicht nur die Polsumer Straße unter der Woche und an den Wochenenden zu“, hat er beobachtet, „am Wochenende zum Teil auch ganze Sattelschlepper.“ Er fordert, dass Ausgleichsflächen geschaffen werden sollten, und dass das Parken an der Polsumer Straße nur mit Parkscheibe oder Anwohnerparkausweis möglich sein sollte.
Umfrage im Internet
Die Umfrage zur zukünftigen Gestaltung der Polsumer Straße findet man im Internet unter dieser Adresse: gelsenkirchen.de/polsumerstrasse.Dort können sich Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 30. September 2021 in den Planungsprozess einbringen: Wo liegen heute die Probleme in der Polsumer Straße? Und was wünschen sich die Bürger für die zukünftige Gestaltung?
In einem anderen Punkt widerspricht Wetklo allerdings den Plänen der CDU – die hatte eine Umgehungsstrecke vorgeschlagen, um die Polsumer Straße vom Durchgangsverkehr zu entlasten. „Welche Umgehung sieht die CDU?“, fragt er. „Die Bergmannsglückstraße ist ebenfalls marode, und die Marler Straße ist doch dafür vollkommen ungeeignet, da der Verkehr über die Valentinstraße beziehungsweise den Eppmannsweg wieder zurückgeführt werden muss.“
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