Mülheim. Im Mülheimer Forum räumt Medimax, andere Geschäfte stehen auf der Kippe. Neue Mieter aus dem Gesundheitssektor sollen in Kürze unterschreiben.
Der Lockdown hat das Mülheimer Forum fest im Griff. Die meisten Geschäfte arbeiten auf Sparflamme, bieten Terminshopping nach negativem Corona-Test. Andere, wie Hema, Nanu Nana oder TK Maxx, haben ihre Rollos ganz heruntergelassen. Doch hinter den Kulissen tut sich etwas.
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So wurde inzwischen die aufgegebene Filiale von Tom Tailor im Erdgeschoss ausgeräumt, Schaufensterpuppen und Mobiliar wurden weggekarrt. Wie ein Sprecher des Eigentümers Commerz Real auf Anfrage mitteilte, soll ein anderer Händler die Fläche übernehmen - man sei „in finalen Gesprächen“. Auch im Imbissbereich sind Handwerker zugange, richten ein Ladenlokal her. Denn in der Pandemie will das Einkaufscenter seinen beschlossenen Weg zum Gesundheitszentrum „Forum Medikum“ fortsetzen.
Mülheimer Forum will bald erste Mietverträge mit Gesundheitsdienstleistern schließen
Voraussetzung ist, dass das erste Obergeschoss komplett freigezogen wird, um dort den Umbau in Gang zu setzen, Raum für Dienstleister aus den Bereichen Medizin, Therapie und Pflege zu schaffen. Laut Eigentümer laufen gerade die technischen Planungen für die Umgestaltung. Man rechne man damit, dass die ersten Mieter aus dem Gesundheitssektor schon im zweiten Quartal 2021 unterschreiben. „Die Nachfrage von Interessenten ist sehr hoch“, heißt es.
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Mehrere Händler haben bereits aufgegeben und ihren Platz im Forum geräumt, darunter das einzige verbliebene Spielwarengeschäft in der Mülheimer City: Spielemax. Als nächstes verabschiedet sich der einzige Elektronikfachmarkt im Umkreis: „Medimax wird spätestens zum 31. August ausziehen“, so der Unternehmenssprecher. Ein großer Räumungsverkauf mit massiven Rabatten hat gerade begonnen, unter dem unmissverständlichen Motto: „Alles muss raus - Mülheim schließt!“
Eigentümer des Centers verhandelt mit H&M - Kampf um Douglas verloren
Verhandelt werde gerade über einen der größten Shops im Forum: H&M, der momentan zwei Etagen nutzt und sein Sortiment wohl kaum auf einer halbierten Fläche unterbringen kann. „Die Gespräche mit H&M über deren künftige Fläche laufen noch“, heißt es bei Commerz Real. Aber es gibt noch keine Aussage, ob man die Modekette, die zuletzt ihre Filiale in Herne geschlossen hat und sich demnächst auch aus Bottrop zurückziehen wird, in der Mülheimer Innenstadt halten kann.
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Den Kampf um die Douglas-Filiale hat das Forum offensichtlich verloren. Hier hatte das Centermanagement zunächst noch gehofft, die Entscheidung der Parfümeriekette abwenden zu können. Fakt ist jetzt: Douglas wird schließen und das Ladenlokal voraussichtlich von einem anderen Händler übernommen. Auch der Abschied von Hema ist bereits verkündet, was eine Wiederöffnung nach dem Lockdown unwahrscheinlich macht.
Harter, langer Lockdown bedroht vor allem kleinere Läden
Deutlich zeichnet sich ab, dass weitere Geschäfte im Forum die Corona-Pandemie nicht überleben werden. Insbesondere für kleinere Läden stelle sich die wirtschaftliche Situation schwierig dar, „angesichts des so in Ausmaß und Länge nicht erwarteten Lockdowns“, lässt der Eigentümer verlauten, ohne konkrete Namen zu nennen. Man sei bemüht, noch Lösungen zu finden, aber dass einigen die Luft ausgeht, steht zu befürchten: „Wir können nicht ausschließen, dass der eine oder andere die aktuelle Krise nicht übersteht.“
Öffnungszeiten gekürzt
Auf seiner Website www.forum-muelheim.de informiert das Center über die aktuell geöffneten Läden.
Die meisten Geschäfte haben auch ihre Öffnungszeiten deutlich reduziert und schließen bereits um 18 Uhr oder noch früher.
Die negativen Corona-Tests, die am Ladeneingang nachgewiesen werden müssen, dürfen nicht älter sein als 24 Stunden.
Was einigen Mülheimern aufgefallen ist: An der Fassade des Hochhauses am Hans-Böckler Platz 1 wurde kürzlich der Forum-Schriftzug abmontiert. Das Logo sei an dieser Stelle nicht mehr nötig, erklärt der Commerz-Real-Sprecher. „Ob wir im Zuge der Neupositionierung die Fassaden für Werbemaßnahmen nutzen, überlegen wir noch.“