Mit der Signalfarbe Rot macht das Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum auf die Not des Einzelhandels aufmerksam. Bundesweite Aktion für rasche Öffnung.

Kurz vor der Konferenz der Ministerpräsidenten am Mittwoch hat auch das Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum (RRZ) am Montagabend auf die existenzbedrohende Lage des Handels im Lockdown aufmerksam gemacht und seinen Eingang Ost in der Signalfarbe Rot beleuchtet – wie viele andere Läden und Einkaufszentren deutschlandweit auch. Die Lichtaktion findet im Rahmen der Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“ statt.

Die Händler hoffen auf eine schnelle Öffnung des Einzelhandels zum 8. März. Derzeit sind auch im RRZ alle Läden geschlossen, die nicht der Versorgung des täglichen Bedarfs dienen.

„Viele Händler stehen mit dem Rücken zur Wand, der anhaltende Lockdown gefährdet zahlreiche Geschäfte in ihrer Existenz und Arbeitsplätze im Handel. Daher ist eine schnelle Öffnung der Geschäfte dringend erforderlich“, sagt auch Center-Managerin Heike Marzen. Sie kennt die Stimmung der Einzelhändler im RRZ: „Das reicht von Unverständnis über Verzweiflung bis zu reiner Existenzangst. Nicht nur die kleinen Einzelhändler, auch die große Filialisten geraten an ihre Grenzen.“

Ungleichbehandlung

Man verstehe den Unterschied, die Ungleichbehandlung nicht, so Marzen: „Beim Lebensmittelhandel funktioniert es doch auch, warum kann man dann keine Jeans kaufen?“ Zahlreiche Studien würden belegen, so Marzen, dass der Einzelhandel kein Infektionstreiber sei. Sie verweist auf das Robert Koch Institut (RKI), welches das Infektionsrisiko im Einzelhandel ausdrücklich als niedrig bewertet habe. Das RRZ habe bereits 2020 umfangreiche Hygiene und Präventionskonzepte eingeführt.

„Wir haben an allen Eingängen und an den Hauptkreuzungspunkten Desinfektionsmittelspender. Es gibt Durchsagen zu den Abstands- und den allgemeinen Hygieneregeln. Und unser Sicherheitsdienst achtet auf die Einhaltung der Maskenpflicht.“

Derzeit sind im RRZ neben dem Lebensmittelhandel, Bäckereien und Imbiss-Geschäften nur Optiker, Apotheken, Reformhäuser, Drogeriemärkte, Blumen- und Spirituosenläden geöffnet. Seit Montag haben auch die drei Friseurgeschäfte im RRZ wieder geöffnet. Eine Sonderfläche vor Karstadt verkauft derzeit Ostersüßwaren. Einige wenige Geschäfte bieten auch click & collekt an. Heike Marzen: „Click & MeetAngebote oder vergleichbare Ideen sind keine Alternative. Die Kosten für Personal und Ladenbetrieb sind zumeist höher als die Umsätze.“