Gelsenkirchen-Buer. Wieso die einst bei Schülern beliebte Fastfood-Gastronomie in Gelsenkirchen schloss. Und wie es am Standort Goldbergplatz in Buer weitergeht.
Für Generationen von Schülerinnen und Schülern in Buer war er über Jahrzehnte DIE Futterstelle schlechthin, aber auch erwachsene Hungrige steuerten ihn in Mittagspause oder auf dem Weg zum Schalke-Spiel an: Der Imbiss Jansen am Goldbergplatz ist eine Institution. Für manche sogar Kult, für den sie lange Anfahrtswege in Kauf nehmen. Nun werden sie sich allerdings eine andere Schnell-Gastronomie suchen müssen.
„Pommes Jansen“, wie der Imbiss auch gerne genannt wird, hat geschlossen, „weil der Betrieb einfach nicht mehr rentabel war“, berichtet Inhaber Josef Bathen auf Nachfrage der Redaktion. Corona habe die Umsätze in den vergangenen Jahren rapide sinken lassen, auch weil viele im Homeoffice arbeiteten, zuletzt habe dann die Kostenexplosion bei Energie und Lebensmitteln teils um das Vierfache für zusätzliche Einbußen gesorgt.
Corona und Geschäftsschließungen in Buer machten Gelsenkirchener Imbiss zu schaffen
Aber auch schon vorher habe Bathen die rückläufigen Passantenzahlen in der buerschen Innenstadt zu spüren bekommen, weil Frequenzbringer wie Sinn, H&M oder Saturn ihre Standorte aufgaben. Dass er für Pommes, Currywurst & Co keinen Lieferservice angeboten habe, habe sich angesichts des verstärkten Trends zu Online-Bestellungen ebenfalls nachteilig ausgewirkt.
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Firmengründer Hans Jansen betrieb seinen gleichnamigen stationären Imbiss seit den 1950er-Jahren am Goldbergplatz, mit Bratwurst- und Pommes-Ständen sei er bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in Gelsenkirchen unterwegs gewesen, so Bathen. Dieser übernahm die Gastronomie 2000, Currysaucen-Geheimrezept inklusive.
Lokal wurde bei einem Brand 2017 schwer beschädigt, aber wieder saniert
Als das langgezogene schmale Ladenlokal bei einem Brand im Januar 2017 schwer beschädigt wurde, gestaltete es Bathen bei der darauffolgenden Sanierung um mit Anleihen beim Bergbau: Großformatige Fotos von Stollen säumten die Wände, Kauenhaken der Zeche Hugo baumelten von der Decke und inszenierten mit einem Augenzwinkern die Traditionen von Kohle und Currywurst.
Bathen will sich künftig auf seine Genusswelt Bathen GmbH konzentrieren, die in Buer zwei Cafés (Odiba) und eine Kaffeerösterei betreibt. An mobilen Imbissständen will er – etwa auf dem Feierabendmarkt – auch weiterhin Fastfood-Fans bedienen: mit Reibekuchen, Frikadellen, Brat- und Currywurst, mit der beliebten Sauce, versteht sich.
Und der Imbiss-Standort Goldbergplatz? Soll auch in Zukunft einer bleiben. Bathen hat sein Inventar an einen Gastronomen verkauft, der auch die drei festangestellten Mitarbeitenden und die Aushilfe übernehmen werde. Bis es soweit ist, wird es aber wohl noch einige Monate dauern.
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