Buer. . Genau neun Monate, nachdem ein Feuer Pommes Jansen zerstört hat, eröffnet Inhaber Josef Bathen die Kult-Bude am Goldbergplatz im neuen Outfit.

  • Neun Monate nach dem Brand hat Josef Bathen die Kult-Imbissbude am Goldbergplatz wieder eröffnet
  • Aufgehübscht wurden die Räume, der Tradition von Kohle und Currysauce bleiben sie verpflichtet
  • Und die Soße, die nach einem wohl gehüteten Rezept zubereitet wird, gibt es auch noch

„Home is where the Currywurst is“, hat Josef, der Fünfte, Bathen auf ein Plakat geschrieben. Seit gestern hat die Currywurst, die originale Kultwurst von Jansen, wieder ein Zuhause gefunden.Das alte, am Goldbergplatz. Da, wo seit den 50er Jahren Schüler, Eltern und Großeltern ein Päusken eingelegt haben, um PCB, wie man im Ruhrpott sagt, zu genießen.

Auf den Tag genau neun Monate, nachdem ein Brand am 11. Januar die schlauchartige Verkaufsstätte zerstört hatte, präsentiert Josef, der Vierte, Bathen die neuen Räume. Aufgehübscht, ja. Aber der Tradition auf Kohle und Currysauce verpflichtet. Und dem Orange natürlich.

Stammgäste geben sich ein Stelldichein

An der hinteren Tür zum Personalraum sieht man sie noch, die quietschigen Fliesen, die an den Charme der 70er Jahre erinnern. Orange gibt’s auch noch oberhalb der neuen hölzernen Stehtische, wo sich am Tag eins bereits die alten Stammgäste ein Stelldichein geben.

„Einige haben Montag bereits an der Pappe gescharrt, die die Tür während der Umbauzeit versperrte“, berichtet Bathen-Mitarbeiterin Kerstin Gloger. Und natürlich hätten sie gefragt: „Können wir Pommes haben?“

Alte Kauenhaken hängen unter der Decke

Auch wenn Inhaber Josef Bathen (der Vierte) versichert, dass spätestens seit dem Einzug von Pizza- und Dönerbude im Revier die Pommesbude kein Selbstläufer mehr sei – am Tag der Eröffnung mag man ihm diese These nicht glauben. Zwischen dem großformatigen Foto eines alten Stollens und unter alten Kauenhaken – „die stammen aus der Zeche Hugo“ – stehen die Kunden Schlange und bestellen ihre Currywurst. Natürlich mit der Original-Soße, die einst Hans Jansen kreiert hat. „Wir halten es wie Dr. Oetker, wir verraten unser Rezept nicht“, sagt Bathen. „Im Büro, in der heiligen Mappe, ist das Rezept versteckt“, verrät Kerstin Gloger.

Inzwischen ist die Soße so beliebt, dass sie nicht nur vor Ort mit Brötchen verspeist wird, sondern von Stammkunden – „Arena-Besucher, die nur einmal im Jahr kommen“ – oder Ex-Gelsenkirchenern im Glas mit nach Hause geschleppt wird. „Ein Stammgast kommt sogar aus den USA“, erzählt Jansen. Kindheitserinnerungen werden da befriedigt.

Der Tradition verpflichtet

Obwohl sich die Zeiten ändern, bleibt Pommes Jansen, die Kult-Bude, die es in so manchen Ruhrgebiets-Führer geschafft hat, der Tradition treu. Das neue Outfit signalisiert es ganz deutlich, denn wie formuliert es Josef Bathen (der Fünfte) auf seinem Plakat: „Currywurst is Glück Auf“.