Oberhausen. Die Verantwortlichen der Stadt Oberhausen spüren, dass die Geduld der impfwilligen Bürger rasant abnimmt – die Anspannung ist hoch.
Ärzte in den Praxen und deren Teams spüren das: Die Anspannung und die Nervosität von Bürgern, die sich vor der potenziell tödlichen Corona-Infektion durch eine Impfung schützen wollen, nehmen zu: Warum werde ich nicht geimpft, aber der Nachbar schon?
Die Oberhausener Arztpraxen stehen enorm unter Druck: Seitdem die Hausärzte gegen Corona impfen dürfen, müssen Arzthelferinnen mit Pöbeleien fertig werden. So mancher Mediziner fordert seine Patienten bereits am Eingang nachdrücklich zu einem respektvolleren Umgang mit seinem Team auf.
Deshalb bittet der Krisenstab der Stadt Oberhausen nun offiziell alle Bürger, nicht die Geduld zu verlieren – schließlich können die Praxen nichts dafür, wenn sie nicht alle Wunsch-Impfungen erfüllen könne. „Aktuell können leider noch nicht allen Personengruppen - auch nicht den Priorisierten, die grundsätzlich über eine Impfberechtigung verfügen - ein Impfangebot unterbreitet werden“, bedauert der städtische Krisenstab. Grund dafür sei derzeit ausschließlich, dass noch nicht genügend Impfdosen zur Verfügung stünden.
Es gibt immer noch viel zu wenige Impfdosen
„Wir bitten um Verständnis, dass wir uns streng an die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes und Bestimmungen des Landes halten müssen. Die Umsetzung ist abhängig von der vorhandenen Impfstoffmenge, so dass wir als Stadt und seit dem 6. April auch die Hausärzte nicht so viele Impfungen anbieten können, wie wir möchten“, erläutert Michael Jehn, der Leiter des Oberhausener Krisenstabes. „Wir hoffen sehr, dass die Liefermengen so schnell wie möglich erhöht werden, damit alle so schnell wie möglich geimpft werden können.“
Die Stadt bittet dringend darum, sich genau an die auf der Internetseite www.oberhausen.de/impfen beschriebene Vorgehensweise zu halten – hier ist die gesamte derzeit gültige Impfreihenfolge aufgeführt. Dort ist auch beschrieben, wie man Anträge auf Ausnahmen stellt. Nur unter Beachtung des Regelwerks könnten die vorhandenen Kapazitäten effizient eingesetzt werden, um einen reibungslosen und möglichst schnellen Impfablauf zu organisieren, meint die Stadt in einer Pressemitteilung.
Auf diese Internetseite www.oberhausen.de/impfen zu schauen und alle Details nachzulesen, ist auch deshalb wichtig, um zu sehen, welche nach der Coronavirus-Impfverordnung impfberechtigten Bürger mit Vorerkrankungen nicht mit Impfdosen versorgt werden können. Beispielsweise sind auch zwei enge Kontaktpersonen einer Schwangeren impfberechtigt – aber leider kann ihnen in Oberhausen noch kein Impfangebot gemacht werden. Das gleiche enttäuschende Nicht-Ergebnis gilt für Kontaktpersonen einer pflegebedürftigen Person der Pflegestufen 1 bis 3.