Oberhausen. Der Kirmes-Ersatz in Oberhausen bittet zum Finale. Zwei neue Karussells drehen sich. Manche Kirmes-Schleckerei setzt auf besondere Maße.
Letztlich haben sich gute Freunde getroffen. An den Stehtischen haben sie Bierchen gezischt. Und sich über alte Zeiten unterhalten. Schausteller Michael Nock hat die Szenerie vor einigen Tagen in seinem „Früh Kölsch“-Biergarten beim „Sterkrader Sommervergnügen“ beobachtet und meint: „Die Menschen wollen sich nach dem langen Lockdown wieder treffen - und entdecken dabei den Frühschoppen wieder.“
Denn: Der kleine Kirmes-Ersatz auf dem Hirschberg in Oberhausen schließt um 20 Uhr, eigentlich dann, wenn gesellige Abende erst beginnt. Doch die Kirmes-Freunde haben ihre Gewohnheiten umgestellt. „Es läuft gut“, sagt der Wirt. Und mit dem Zapfhahn in Sichtweite möchte man nicht widersprechen.
Kirmes-Ersatz: Kreischende Teenager beim Kessel-Tanz
Obwohl es erst Mittagszeit ist, spürt man Kirmes. Bratwurstgeruch vermischt sich mit dem Aroma von gebrannten Mandeln, Zuckerwatte und etwas Undefinierbarem, was sicher lecker mundet, aber Kalorienanzeiger zum Glühen bringt.
Der französischen Schlemmerei Crêpes hat Johann Wittler einen Alstadener Stempel aufgedrückt. In seinem Heimatstadtteil hat „Mr. Crêpes“ getüftelt und dem großen Hunger eine lange Antwort gegeben. Einen ganzen Meter misst sein Teig-Klassiker. Die heiße Platte für die Zubereitung ist eine Spezialanfertigung von einer Lebensmittelmesse in Mailand.
In wenigen Augenblicken wird der Teig darauf gefestigt und damit der dampfende Meter auch in den Mund passt: gefaltet. „Ohne Nutella geht wenig“, nennt der Backmeister auch gleich das beliebteste Topping. Unter 36 Sorten zum Preis von 3 bis 6 Euro wartet aber auch eine eher ungewöhnliche Mischung. Schinken, Käse und Hollandaise-Soße verwandelt den Nachtisch in eine Hauptspeise. „Bislang sind wir mit der Nachfrage zufrieden.“
Möglicherweise kann Kreischen dazu beitragen, dass Pfunde wieder purzeln. Erst seit Mittwoch dreht sich der „Kessel-Tanz“ beim Kirmes-Ersatz. Die Fahrgäste halten sich sitzend am Geländer fest, während sich die runde Plattform dreht und auch noch auf und ab bewegt. Vielleicht direkt nach dem Imbiss keine so gute Idee.
Kirmes-Ersatz: Greifer, Entenangeln und Wüsten-Derby
Ebenfalls neu aufgebaut ist der „Disco Dance“, der sich am Prinzip eines Scheibenwischers oder fliegendem Teppichs orientiert. Dafür haben „Apollo 13“ und „Jetlag“ den Kirmes-Platz wieder verlassen. Der Grund: Die 55-Meter-Schaukel und der Drehkreisel reisen zu neuen Standplätze in Menden.
Gewinne, Gewinne, Gewinne: Losbuden gibt es zwar nicht, dafür bietet eine große Hütte steuerbare Greifarme an, mit denen Plüschtiere „geangelt“ werden können. Apropos angeln: Den Ruten-Klassiker für Kinder auf einem plätschernden Bach gibt es auch.
Und mit munter rollenden Kugeln können Kunststoff-Kamele im „Wüsten-Derby“ bewegt werden. Wiedersehen macht Freude: Das Rummel-Urgestein steht bei der Sterkrader Fronleichnamskirmes für gewöhnlich auf der Brandenburger Straße.
Finale! Noch bis Sonntag, 5. September, öffnet der Kirmes-Park zwischen 12 und 20 Uhr. Es gilt 3G - also geimpft, getestet und genesen. Der Eingang befindet sich am Eichelkampbunker. Eintritt: 1 Euro.
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Ihr Versprechen haben sie gehalten. Den 1-Euro-Eintritt vom Eröffnungswochenende hat die Werbegemeinschaft Oberhausener Kirmessen gespendet. 5500 Euro gehen an die Hilfsaktion von Funke Mediengruppe und Caritas für die Flutopfer.
Der Betrag wird durch die Süd-Apotheke von der Marktstraße um weitere 3000 Euro erhöht. Die Apotheke führt am Eingang zum Kirmes-Park die Corona-Schnelltests durch.