Mülheim. Nach der Automatensprengung in Mülheim-Heißen entschuldigt sich die Sparkasse bei Anwohnern. Und: An drei Standorten gibt es bald kein Geld mehr.

Die Geldautomatensprengung in Heißen hat nachhaltige Spuren hinterlassen. Nicht nur der Standort an der Hingberg-, Ecke Heinrichstraße ist damit Vergangenheit, auch an zwei anderen Stellen in Mülheim kann man bald kein Bargeld mehr ziehen. Aus Sicherheitsgründen werden die Automaten in Oberdümpten und auf der Saarner Kuppe zum Wochenende abgeschaltet, teilt die Sparkasse aktuell mit.

Rund zwei Jahre war es ruhig, dann flog Anfang März erst der Geldautomat am Marktcenter in Styrum in die Luft, Anfang Mai das Gerät am Hingberg. In beiden Fällen gab es keine Verletzten und auch keine Beute, was die Sparkasse auf ihre erneuerte Sicherheitstechnik zurückführt, die sich bewährt habe. „Aber wir wollen nicht immer nur reagieren, sondern selbst handeln“, sagt jetzt Sparkassen-Vorstand Frank Werner. Daher würden zwei weitere Geldautomaten kurzfristig vom Netz genommen, „in Ruhe überprüft“ und zusätzliche Sicherungsmaßnahmen in Erwägung gezogen.

Sparkasse Mülheim nimmt zwei baugleiche Geldautomaten vom Netz

Betroffen sind die beiden frei stehenden Automaten an der Oberheidstraße 219 und an der Luxemburger Allee 34 – baugleich mit den gesprengten Modellen. „Schon, um hier einen Lerneffekt der Verbrecher auszuhebeln, ist diese Maßnahme unabdingbar“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Martin Weck. Es gehe auch um den Schutz unbeteiligter Menschen. „Wir sind sehr froh, dass bisher keine Person zu Schaden gekommen ist, wenn man davon absieht, dass natürlich zahlreiche Anwohner durch die Explosionen aus ihrem Schlaf gerissen wurden.“

Dies gilt vor allem für den nächtlichen Knall in Heißen, für den sich die Sparkasse ausdrücklich bei den Nachbarn entschuldigt. „Natürlich auch für den kurzfristig nicht sehr ansehnlichen Anblick des zerstörten Gerätes, den wir in Kürze komplett beheben werden“, versichert Sparkassensprecher Frank Hötzel. Gut eine Woche nach der Explosion ist das zertrümmerte Häuschen zwar mit einem Bauzaun gesichert, doch außerhalb liegen immer noch Scherben, obwohl dort laut Sparkasse bereits gesäubert wurde. Glassplitter stecken auch in den Pflasterfugen auf dem Gehweg, der dort zugleich als Radweg ausgewiesen ist, „nicht schön für Radfahrer und Autofahrer“, kritisiert ein Anwohner.

Standort an der Hingbergstraße verschwindet nach drei Sprengungen endgültig

Eine Weile ist hier noch Vorsicht geboten, voraussichtlich ab Mitte kommender Woche soll der zerstörte Automat abgebaut werden. Die „Tatortbereinigung“ sei doch aufwändiger, erläutert Hötzel. „Abgesehen von der Spurensicherung muss die Vernebelungsanlage professionell ausgebaut werden.“ Auch ein Gutachtertermin vor Ort sei nötig, um versicherungstechnische Fragen zu klären.

Auch interessant

Zwei der vermutlich drei Täter fasste die Polizei kurz nach der Sprengung in der Nähe von Venlo – nach einer krimireifen Verfolgungsjagd. An der Hingberg-, Ecke Heinrichstraße wird es keinen Geldautomaten mehr geben. Nach drei Sprengungen an der selben Stelle hat die Sparkasse genug und verweist auf ihre neue Filiale in Heißen, nur etwa 600 Meter entfernt.