Oberhausen. An den Ladentüren zücken die Kunden ihre Impfausweise. Einige sehen die 2G-Regeln in der Oberhausener City gelassen - doch es gibt auch Sorgen.

Wie die neuen 2G-Regeln für den Einzelhandel in der Praxis funktionieren, sieht man auf der Marktstraße und Elsässer Straße in der Innenstadt von Oberhausen. „Mittlerweile ist man das ja gewohnt“, sagt eine Frau, die es in ein Textilgeschäft zieht. „Die Zertifikate befinden sich auf meinem Handy." Sie bleibt gelassen.

Fast alle Geschäfte haben an der Eingangstür passende Schilder geklebt, die auf die neue 2G-Regel hinweisen. Meistens sind sie selbst formuliert, einige haben noch Zeichnungen ergänzt. Bei Optik Kraus an der "Elsässer" macht eine Grafik zusätzlich auf die Maskenpflicht aufmerksam.

2G-Regel: Nachweise werden an der Laden-Tür kontrolliert

„Bislang hat die neue Regel keine Probleme verursacht“, heißt es beim Trekking-Fachgeschäft Wonsyld am Altmarkt. Kunden würden direkt an der Tür kontrolliert - das funktioniere auch. „Die Kunden wissen bescheid und zeigen die Nachweise von alleine vor.“ Da hier vor allem gezielt Stammkunden und weniger Laufkundschaft vorbeischaue, sei die neue Regel ein zusätzlicher Aufwand, aber umsetzbar.

Grundsätzlich sehen Händler die 2G-Regel aber als Belastung, gerade bei einem überschaubar großen Verkaufsteam. Meistens geschieht hier alles aus einer Hand.

Auch für das kleine Fachgeschäft für Miederwaren, Wäsche und Bademoden von Felicitas Höltge an der Paul-Reusch-Straße bedeutet das: „Sobald eine Kundin an der Tür erscheint, öffne ich und kontrolliere dort die Nachweise.“ Die Händlerin befürchtet jedoch durch die strengeren Regeln im wichtigen Weihnachtsgeschäft weniger Kunden. „Das kann man leider schon in den ersten Tagen erkennen.“

2G-Regeln: Handelsverband befürchtet schwindende Frequenz

Ähnlich besorgt hatte sich zuletzt auch Marc Heistermann, Geschäftsführer des für Oberhausen zuständigen Handelsverband Ruhr NRW, geäußert. Das Weihnachtsgeschäft mache für Händler häufig fast ein Drittel des Jahresumsatzes aus. Heistermann befürchtet durch "2G" einen Frequenzrückgang um 50 Prozent.

Heistermann betrachtet die strengeren Regeln als "Motor für das Online-Shopping". Der stationäre Handel sei aber kein Infektionstreiber, Hygiene-Maßnahmen würden funktionieren.