Essen. Microsoft beendet an diesem Dienstag, 8. April, den Support fürs Betriebssystem Windows XP. Auch für die Programme aus dem Office Paket von 2003 mit Word, Excel und Powerpoint gibt es keine technische Unterstützung mehr. PCs mit Windows XP und Office 2003 werden somit zum Sicherheitsrisiko.
Vor knapp 13 Jahren brachte Microsoft sein Betriebssystem Windows XP auf den Markt - jetzt verabschiedet sich der Konzern von dem Produkt. Nach Dienstag wird es keine Sicherheits-Updates mehr für XP geben. Wer das Programm noch auf seinem Rechner benutzt, sollte deshalb schnell handeln.
Was passiert am Dienstag?
An diesem Tag stellt Microsoft zum letzten Mal Aktualisierungen für Sicherheitslücken von Windows XP zum Herunterladen zur Verfügung, sofern solche Updates vorliegen. Danach gibt es keine mehr. Wenn später bisher unbekannte Sicherheitslücken entdeckt werden, gibt es dafür von Microsoft keine Abhilfe. Angreifer könnten die Lücken ausnutzen.
Auch interessant
Auch abseits von Sicherheitsrisiken stellt Microsoft den Service für XP ein - Kunden können etwa bei technischen Problemen nicht mehr die Hotline befragen. Für die Bürosoftware Office 2003 endet die Unterstützung ebenfalls. Neben Microsoft selbst beenden auch andere Software-Anbieter ihren Support für Programme, die auf Windows XP laufen. So kann es zum Beispiel sein, dass sich die Anti-Viren-Software nicht mehr auf den neusten Stand bringen lässt.
Warum wird XP nicht mehr aufgefrischt?
Das Betriebssystem ist mit mehr als zehn Jahren einfach zu alt. Microsoft selbst spricht von einem "Oldtimer" und räumt ein, irgendwann würden "auch bewährte Produkte von der technischen Entwicklung überholt". Inzwischen hat der US-Konzern mehrere neue Windows-Versionen für Privatnutzer und Firmen auf den Markt gebracht, darunter Windows Vista, Windows 7 und Windows 8.
Kann ich auf ein neueres Windows umsteigen?
Ja. Grundsätzlich kann der Nutzer wählen, ob er auf die neuste Version Windows 8.1 umstellt oder eine etwas ältere Software bevorzugt. Der Hightech-Verband Bitkom empfiehlt mindestens Windows 7. Allerdings ist nicht jeder Rechner für die neuesten Versionen geeignet. Dies muss vor der Entscheidung geprüft werden.
Auch interessant
Das Upgrade auf ein aktuelleres Windows ist leider nicht kostenlos. Wie viel die benötigte Software-Lizenz kostet, hängt davon ab, welches neue Windows aufgespielt werden soll und ob zum Beispiel ein Student, eine Familie mit mehreren Computern oder ein Selbstständiger für seinen Arbeitsrechner ein frisches Betriebssystem braucht. Unter Umständen muss auch neue Software angeschafft werden, wenn die bisher benutzte auf dem neuen Betriebssystem nicht mehr läuft.
Wie lange kann ich die neue Windows-Version benutzen?
Updates für Windows 7 gibt es laut Bitkom noch bis mindestens 2020. Windows 8.1 wird noch bis mindestens Herbst 2023 unterstützt.
Und wenn ich keine Lust mehr auf Windows habe?
Das Ende der Unterstützung für XP bietet die Gelegenheit, gleich ein ganz anderes Betriebssystem auszuwählen, zum Beispiel Linux oder Mac OS. Auch hier muss vorher geprüft werden, ob diese Programme auf dem eigenen Computer laufen können.
Was passiert mit meinen Daten?
Die müssen in jedem Fall vor der Umstellung auf ein neues Betriebssystem gesichert werden, zum Beispiel auf einer externen Festplatte. Nach der Installation des neuen Systems können sie wieder auf den Rechner kopiert werden. Gesichert werden sollten zum Beispiel Dokumente und Fotos, aber auch E-Mail-Adressbücher und Kalendereinträge.
Und wenn ich unbedingt XP behalten will?
Wer sich von dem System partout nicht trennen möchte, sollte mit dem entsprechenden Rechner keinesfalls mehr ins Internet gehen, damit mögliche Angreifer keine Chance haben.
Informationen von Microsoft zum Ende des XP-Supports gibt es auf Microsofts Supportseite zu Windows XP.