Essen. .

Als Windows XP im Jahr 2001 auf den Markt kam, waren die Hoffnungen beim US-Konzern Microsoft groß, dass sich das Computer-Betriebssystem zu einem Erfolg entwickelt. Dass allerdings 13 Jahre später noch immer zahlreiche Rechner mit dem in die Jahre gekommenen System arbeiten würden, hätten vermutlich auch bei dem Softwarehersteller nur wenige geglaubt. Laut einer aktuellen Erhebung sollen es bis zu 32 Prozent aller PC-Nutzer sein, die noch immer Windows XP nutzen.

Am 8. April stellt Microsoft allerdings seine Unterstützung für das weit verbreitete System ein. Schon seit Monaten trommelt der US-Konzern für einen Wechsel auf ein neueres Windows. Dem US-Konzern jetzt allerdings nur Marketing in eigener Sache unterstellen zu wollen, wäre zu einfach, denn ein Ende der XP-Unterstützung birgt tatsächlich Risiken. Das sagen auch Sicherheitsexperten. Eine einzige Lücke reiche aus, um das gesamte Computersystem zu gefährden, erklärte beispielsweise G-Data, Bochumer Hersteller von Antiviren-Software.

Auch ein aktuell gehaltener Virenscanner hilft gegen eine Sicherheitslücke nur bedingt: Immerhin muss er die Schadsoftware, die das System kennt, erst einmal kennen, um sie auch zu identifizieren. Bis es ein neuer digitaler Schädling in die Datenbank der Antiviren-Software geschafft hat, können aber im schlimmsten Fall Wochen ins Land gehen. Genügend Zeit also für Kriminelle, eine entsprechende Sicherheitslücke auszunutzen.

PC-Nutzer, die noch immer Windows XP auf ihrem Rechner installiert haben, sollten also über ein (kostenpflichtiges) Update auf eine neuere Windows-Version nachdenken, wie es auch G-Data empfiehlt – vor allem dann, wenn sie Homebanking betreiben. Sind Passwörter und Transaktionsnummern erst einmal in der Hand von Kriminellen, ist es meist zu spät.

Microsoft hat mittlerweile auf Kritik reagiert und angekündigt, das Sicherheitspaket „Security Essentials“, das es für Windows XP gibt, weiter mit Updates zu versorgen – aber nur bis Juli 2015. Teil des Pakets ist auch ein Virenscanner. Microsoft betonte allerdings, dass diese Maßnahme bei einem Betriebssystem, für welches es keine sonstigen Software-Updates mehr gibt, begrenzt sei.