München. Der angeschlagene TV-Gerätehersteller Loewe wird großteils an eine Gruppe deutscher Investoren verkauft. Damit sei der Fortbestand der Traditionsmarke gesichert, teilte das Unternehmen mit. Zu der Gruppe gehören deutsche Familienunternehmer und ehemalige Manager von Apple und Bang & Olufsen.
Eine Gruppe aus Unternehmern und Branchenmanagern rettet den insolventen Fernseherbauer Loewe. Nach monatelangen Verhandlungen würden mehrere deutsche Familienunternehmer sowie frühere Führungskräfte von Apple und dem dänischen Konkurrenten Bang & Olufsen die wesentlichen Teile des Geschäfts übernehmen, teilte der fränkische Traditionshersteller am Donnerstag mit. Die bestehende Technologie-Partnerschaft mit dem chinesischen Fernsehgeräte-Hersteller Hisense solle ausgeweitet werden.
Die Loewe-Unternehmenszentrale wird von Kronach nach München verlegt, in Oberfranken und in Hannover verblieben Entwicklungszentren. Wie viele der zuletzt noch 650 Jobs erhalten werden, ließ der Konzern ebenso offen wie die konkrete Identität der Käufer.
Ein Sprecher kündigte nähere Details für Freitag an, nachdem die Belegschaft informiert worden ist. Die Aktionäre gehen leer aus: Die Loewe AG werde von der Börse genommen und abgewickelt. Nach der Insolvenz war erwartet worden, dass neue Investoren lediglich den Betrieb kaufen und die leere Unternehmenshülle aufgelöst wird. Zum Kaufpreis machten die Frankenwälder keine Angaben.
Konkurrenz aus Asien macht Loewe zu schaffen
Loewe litt in den vergangenen Jahren schwer unter dem Preiskampf für moderne Fernseher. Asiatische Konkurrenten wie Samsung und LG setzten dem gut 90 Jahre alten TV-Pionier mit deutlich billigeren Apparaten schwer zu. Immer mehr Kunden blieben weg, nach jahrelangen Verlusten beantragte Loewe im Sommer zunächst Gläubigerschutz und meldete in der Folge Insolvenz an.
Loewe ist neben Metz und TechniSat der letzte von einst 30 deutschen Unterhaltungselektronik-Herstellern. (dpa/rtr)