Mountain View. Google hat das Motorola-Geschäft mit Settop-Boxen für Fernsehempfang an die Firma Arris verkauft. Dabei hat das Unternehmen 2,35 Milliarden Dollar eingenommen. Google will sich auf die Entwicklung von Smartphones konzentrieren und Motorola zu einem Spitzen-Smartphone Anbieter entwickeln.
Google hat 2,35 Milliarden Dollar mit dem Verkauf des Motorola-Geschäfts mit Settop-Boxen für Fernsehempfang eingenommen. Käufer ist die Firma Arris, ein Spezialist für Kabel-TV-Ausrüstung. Google bekommt 2,05 Milliarden Dollar in bar und für den Rest der Summe einen Arris-Anteil von rund 15,7 Prozent, wie die Unternehmen in der Nacht zum Donnerstag mitteilten. Motorola Home habe in den vergangenen vier Quartalen einen Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet und arbeite profitabel.
Google hatte die Sparte mit dem Kauf der Handy-Sparte von Motorola für 12,5 Milliarden Dollar übernommen, sich aber von Anfang an nicht für das Geschäft mit Settop-Boxen interessiert. Das erklärte Ziel der Motorola-Übernahme war es, mit dem riesigen Patentarsenal des Handy-Pioniers das Google-Betriebssystem Android gegen Klagen von Konkurrenten wie Apple und Microsoft zu verteidigen.
Motorola soll Anbieter von Spitzen-Smartphones werden
Die Strategie hinter der Motorola-Übernahme ist für Google nur teilweise aufgegangen. Motorola gewann zwar einige Patentklagen, darunter auch in Deutschland. In etlichen Fällen ging es jedoch um Patente, die zum Grundstock von technischen Standards gehören und deshalb zu fairen Konditionen auch von Wettbewerbern genutzt werden dürfen.
Da Google auch diese sogenannten FRAND-Patente in Klagen einsetzte, nahmen Aufseher in den USA und Europa Ermittlungen wegen möglicher Behinderung von Wettbewerbern auf. Google will die Handy-Sparte von Motorola, die weiter Verluste macht, jetzt zu einem Anbieter von Spitzen-Smartphones entwickeln. (dpa)