London. . Mit seinem neuen Spitzenmodell namens Lumia 925 versucht der finnische Mobilfunk-Konzern Nokia erneut im Kampf gegen iPhone, Samsung und Co. Boden gut zu machen. Am Dienstag stellte Nokia sein neues Flaggschiff vor. Nokia hält weiterhin Windows als Betriebssystem die Treue.

Nokia hat an diesem Dienstag sein neues Flaggschiff Lumia 925 vorgestellt. Größte Neuerung im Vergleich zum Vorgänger 920 ist das mit Aluminiumelementen gebaute Gehäuse, so der finnische Hersteller bei der Präsentation des Geräts in London. Bisher gab es Lumia-Smartphones nur mit Plastikgehäuse. Das 925 ist durch die neue Hülle nur noch 8,5 Millimeter dick und wiegt etwa 139 Gramm und ist so deutlich dünner und leichter als das 920 mit 185 Gramm und 10,7 Millimeter dickem Gehäuse. Das neue Modell soll noch dieses Jahr für 599 Euro in Deutschland auf den Markt kommen.

Abseits des Designs bringt das Lumia 925 nur wenige Änderungen mit: In seinem Inneren arbeitet der gleiche 1,5 Gigahertz schnelle Zweikernprozessor wie im 920, das 4,5 Zoll große Display zeigt nach wie vor 1280 mal 768 Pixel. Als Betriebssystem ist weiterhin Windows Phone installiert.

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Auch die Kamera bleibt technisch unverändert, hat aber ein paar neue Tricks auf Lager: Im sogenannten Smart-Camera-Modus nimmt sie zehn Bilder in kurzer Folge auf, die der Fotograf anschließend zu einem besten Bild zusammensetzen kann. Unter anderem sollen Gruppenfotos, auf denen einzelne Personen die Augen geschlossen haben, damit der Vergangenheit angehören. Der neue Modus ist nicht auf das Lumia 925 beschränkt, sondern soll künftig auf allen Nokia-Smartphones mit Windows Phone 8 zur Verfügung stehen.

Nokia sucht bei Smartphones noch immer Anschluss

Im weltweiten Handygeschäft verliert Nokia unterdessen dramatisch an Boden. Der Marktanteil des finnischen Konzerns brach im ersten Quartal binnen Jahresfrist um fast fünf Prozentpunkte auf 14,8 Prozent ein, wie am Dienstag veröffentlichte Erhebungen der Marktforschers Gartner ergaben. Branchenprimus blieb Samsung mit 23,6 Prozent, Apple kam auf neun Prozent.

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Grund für Nokias Rückschlag ist Gartner zufolge der massive Absatzschwund bei herkömmlichen Handys, die nur über eingeschränkte Internet- und Email-Möglichkeiten verfügen. Diese sogenannten Feature Phones sind günstiger als die besser ausgerüsteten Smartphones und sollen vor allem in Schwellenländern Kunden locken. Doch die halten sich zurück. "Die Feature-Phone-Nutzer weltweit finden entweder ihre Geräte gut genug oder warten darauf, dass die Preise für Smartphones weiter fallen", erläuterte Analyst Anshul Gupta. Der branchenweite Smartphone-Anteil von Nokia am gesamten Mobiltelefon-Markt stieg im ersten Quartal auf 49,3 von zuvor 44 Prozent. Nokia-Aktien verloren am Dienstag 3,4 Prozent auf rund 2,80 Euro. (dpa/rtr)