Osnabrück. Das Vorhaben der EU-Kommission, ein einheitliches Ladegerät für Handys und Smartphones zu schaffen, hat einen Rückschlag erlitten: Die Unternehmen weigern sich nach Angaben von Industriekommissar Antonio Tajani, eine entsprechende Vereinbarung zu verlängern. Nun prüft er eine Verpflichtung.
Ein einheitliches Ladegerät für Handys und Smartphones lässt weiter auf sich warten. EU-Industriekommissar Antonio Tajani sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Donnerstag, die meisten ursprünglichen Unterzeichner einer Vereinbarung zur Vereinheitlichung der Ladegeräte lehnten eine Verlängerung ab. "Ich bedauere diese Haltung zutiefst."
Tajani kündigte an, die Kommission werde nun die Möglichkeit prüfen, "eine Verpflichtung von genormten Schnittstellen für Aufladegeräte einzuführen". Außerdem plane die EU, ihre Initiative für eine Harmonisierung auf kleine tragbare Elektrogeräte wie Digitalkameras, Tablets und Musik-Player auszuweiten.
EU bemüht sich um einheitliche Ladegeräte
In Europa gibt es derzeit eine Vielzahl unterschiedlicher Ladegeräte für Handys. In manchen Fällen werden sogar für verschiedene Handys derselben Marke unterschiedliche Geräte zum Aufladen des Akkus benötigt. Dies führt dazu, dass die Verbraucher für ein neues Handy häufig auch ein neues Ladegerät benötigen und Unmengen überflüssig gewordener Ladegeräte im Müll landen. Die EU-Kommission bemüht sich deshalb seit langem darum, ein einheitliches Ladegerät einzuführen.
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Die wichtigsten Hersteller dieser Geräte, darunter Nokia, Sony Ericsson und Samsung, hatten 2009 eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Standards ihrer Geräte zu vereinheitlichen. (afp)