Die besten Tipps für digitale Ferienfotos: So bringen Sie tolle Schnappschüsse aus dem Urlaub mit

Digitale Kameras fotografieren fast von allein, und preisgünstig sind die Schnappschüsse damit obendrein. Trotzdem sind Fotografierspaß und Bildausbeute nicht automatisch grenzenlos.Zu einem guten Foto gehört, trotz moderner Technik, noch immer mehr als schnell mal auf den Auslöser zu drücken.

Bevor man zum ersten Mal am weißen Sandstrand, in der malerischen Altstadt oder auf dem mächtigen Berggipfel auf den Auslöser drücken kann, will die Kamera heil an den Urlaubsort gebracht werden. Wichtig: Im Flugzeug gehört die Ausrüstung in die Kabine, am besten in einer speziellen Tasche mit guter Polsterung. Viele Airlines erlauben Fototaschen zusätzlich zum eigentlichen Handgepäck. Sicherheit verschafft ein Anruf bei der Hotline der jeweiligen Fluggesellschaft.

Im Auto sollte die Ausrüstung so verstaut werden, dass sie nach allen Seiten geschützt ist. So lässt sich die teure Elektronik vor allzu intensiver Sonneneinstrahlung ebenso bewahren wie vor dem Zugriff begehrlicher Langfinger. Schutz brauchen die sensible Elektronik und die feine Mechanik auch später, denn keine Kamera verträgt es, den ganzen Tag bei Sonnenschein auf dem Badehandtuch am Strand zu liegen. Sand und Sonnenmilch schaden vor allem den empfindlichen Objektiven.

So toll moderne Fotoapparate heute sind – manchmal vereitelt die Technik die schönsten Erinnerungsbilder: Da ist der Akku leer, die Speicherkarte voll, oder der Blitz funktioniert nicht richtig. Deshalb gehört ein Ersatzakku auf jeden Fall in die Fototasche. Außerdem wichtig: ein Universal-Adapter, mit dem das Ladegerät im Hotelzimmer an der Steckdose angeschlossen werden kann.

Damit die Aufnahmen nicht im digitalen Nirwana verschwinden, empfiehlt es sich, neben einer ausreichend großen Speicherkarte auch einen preisgünstigen Card-Reader oder eine mobile Festplatte mitzunehmen.

Auf den Datenträgern müssen die Bilder dann natürlich regelmäßig gespeichert werden. Alternativ können die Bilddateien an einem Rechner im Hotel oder in einem Internet-Café auf CD-Rom gebrannt oder auf einen Server im World Wide Web überspielt werden. Daheim sind die dann bequem abrufbar. Ein UV-Filter hält indes Umwelteinflüsse vom Objektiv fern und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Aufnahmen bei starkem ultravioletten Licht – etwa im Hochgebirge – kontrastreich und farbintensiv ausfallen. In Sachen Aufnahme, sollte der Hobbyfotograf sich an Profitipps orientieren.

Erstens: Menschen verleihen Fotos mehr Leben. Dabei gilt es, vor allem Einheimische vor dem Klick um Erlaubnis zu bitten. Dann machen der Markthändler, der Radfahrer vor der Kirche, der Wanderer auf dem Bergpfad das Bild besonders anschauenswert.

Freunde und Verwandte sollte man nicht unmittelbar vor einem großen Objekt posieren lassen. Eine Komplettaufnahme der Cheops-Pyramide mit Onkel Otto davor wird zumindest dem Onkel nicht gerecht. Stattdessen ist es besser, den Porträtierten viel näher an die Kamera herankommen zu lassen. Wenn dann noch eine relativ lange Belichtungszeit gewählt und so die Tiefenschärfe erhöht wird, steht einem Top-Foto nichts mehr entgegen.

Apropos Belichtungszeit: Viele Fotografen schätzen die Zitterfreiheit ihrer Hand falsch ein. Als Faustregel gilt: Die Belichtungsdauer sollte nicht kürzer sein, als die Zahl „1” geteilt durch die Objektivbrennweite. Ausnahme sind Weitwinkel: Bei einem 15-Millimeter-Objektiv können selbst ruhige Hände 1/15 Sekunde Belichtungszeit nicht halten.

Ein Zeitproblem tritt bei vielen Kameras erst dann auf, wenn es besonders schnell gehen soll. Zwar vergehen meist nur noch wenige Sekunden, bis der Apparat nach dem Einschalten schussbereit ist, aber auch das Scharfstellen und Ermitteln der richtigen Belichtung dauert Zeit. Probieren Sie einfach einmal eine unterschätzte Funktion aus, die praktisch jede Kamera besitzt: die Serienbild-Einstellung. Nach der ersten Aufnahme erfolgen damit die Auslösungen sehr rasch hintereinander – ein gutes Bild ist dann fast sicher dabei.

Sonst sollten Sie Ihrer Kamera weitgehend vertrauen. Zwar kann es gelegentlich notwendig werden, den Autofokus auszuschalten und ein Objekt manuell scharf zu stellen. Dafür aber können Laien die Programm-Varianten – etwa „Sport” oder „Landschaft” – nutzen, die das Gerät von Haus aus an Bord hat. Damit gelingen die entsprechenden Aufnahmen nahezu immer. Beachtung verdient zudem die richtige Tageszeit. So sollte man vor allem dann auf den Auslöser drücken, wenn die Sonne niedrig steht. Mittags kommen durch die senkrechte Sonneneinstrahlung unschöne Schatten aufs Bild, Kontraste verschwinden, die Farben werden hell und verwaschen, das blaue Meer bleiern dunkel. Die schöneren Fotos entstehen am frühen Morgen oder abends. Und wenn es zu dunkel ist, hilft ein guter Blitz weiter. Da allerdings kommen Sie mit der bei Kompaktkameras eingebauten Zusatzbeleuchtung nicht weit, externe Geräte sind deutlich leistungsstärker. Blitzen Sie vor allem Menschen nicht direkt an, sondern richten Sie den Blitzkopf gegen eine weiße Wand oder die Decke. Auch ein selbst gebastelter Reflektor aus Pappe oder ein sogenannter Softbag sorgt für schöneres, indirektes Licht.

Zum Schluss noch ein Hinweis auf den Goldenen Schnitt. Der besagt – vereinfacht ausgedrückt – dass ein Bild dann besonders harmonisch wirkt, wenn die wichtigen Motive nach einer bestimmten Regel angeordnet sind. Wenn Sie sich das fertige Foto in neun gleich große Kästchen unterteilt vorstellen, haben Sie bereits einen guten Anhalt.

Achten Sie beim Auslösen immer darauf, dass der Hauptgegenstand sich nicht in der Mitte, sondern am Rand befindet. So sollte ein Mensch, der nach links schaut, sich in den drei rechten Kästchen aufhalten. Beim Sonnenaufgang am Meer würde das Wasser das untere Drittel, der Himmel die beiden oberen Drittel einnehmen.

Mit solchen Ergebnissen wird der Diaabend mit den Lieben daheim sicher zum Erfolg.