San Francisco. Die Facebook-Nutzer haben durch Nicht-Beteiligung die demokratische Mitbestimmung im sozialen Netzwerk abgeschafft. Bei einer von Facebook initiierten Abstimmung über neue Nutzungsregeln beteiligten sich nur 0,07 Prozent der Nutzer. Den Facebook-Regeln zufolge gilt die Reform damit als angenommen.

Die derzeitige Form der Mitbestimmung von Nutzern beim sozialen Online-Netzwerk Facebook steht vor dem Aus. An einem Votum über eine Änderung der Nutzungsregeln und das künftige Mitsprache-Recht nahm bis zum Fristende am Montag nur ein verschwindend geringer Anteil der mehr als eine Milliarde Mitglieder teil. Facebook wird nun den bisherigen Modus der Beteiligung von Nutzern wieder abzuschaffen.

Bei der Abstimmung sprach sich zwar eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent gegen eine Änderung aus. Allerdings gaben nur 668.125 Mitglieder ihre Stimme ab - also rund 0,07 Prozent. Damit Facebook das Ergebnis als verbindlich anerkennt, hätten sich mindestens 30 Prozent aller aktiven Nutzer an dem Votum beteiligten müssen.

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180.000 von 900 Millionen Facebook-Nutzern stimmten im Sommer ab

Bereits im Sommer hatte Facebook über seine Nutzungsregeln abstimmen lassen. Beteiligt hatten sich 180.000 Nutzer von damals insgesamt 900 Millionen Mitgliedern. Dabei hatte sich Facebook weitgehende Rechte zur Verwertung von Statusmeldungen, Links, Fotos und privaten Nachrichten seiner Nutzer einräumen lassen. Bei dem Votum im Sommer ging es auch um personalisierte Werbung auf Facebook und externen Internetseiten. (afp)