Gelsenkirchen. Gelsennet schult Fünftklässler in Gelsenkirchen im richtigen und sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken. In Klasse fünf haben schon zwei Drittel der Kids einen Account angelegt.
„Ich schreib’ dir bei Facebook.“ „Adde mich einfach.“ Sätze, die auf Deutschlands Schulhöfen längst Alltag sind. Schon die Kleinen haben im weltweit größten sozialen Netzwerk einen Account, verabreden sich so mit Freunden, chatten, laden Bilder hoch. Dass das alles nicht ohne Gefahren ist, wissen viele aber nicht. Deshalb tourt Gelsennet durch die fünften Klassen in der Stadt und schult die Kids für den sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken.
„Na klar bin ich bei Facebook“, sagt Philipp und grinst. Er besucht die fünfte Klasse der Sekundarschule in Hassel. Dabei darf er eigentlich noch gar keinen Account haben, denn die Nutzungsbedingungen des Internetriesen sehen ein Mindestalter von 13 Jahren vor. Philipp ist elf. Trotzdem ist er sich sicher, dass er verantwortungsvoll mit seinen Daten umgeht. „Mein Bruder ist 20 und hat mir bei der Einrichtung geholfen“, erklärt er. Seine Eltern hätten nichts dagegen, nur möchte die Mutter gerne immer mal wieder wissen, was ihr Sohn da so im Internet schreibt. „Meine persönlichen Daten“, sagt Philipp stolz, „habe ich nicht angegeben und meine Seite dürfen nur meine Freunde sehen.“
Und genau hier ist der Ansatzpunkt für die IT-Spezialisten von Gelsennet. „Wir haben festgestellt, dass in den fünften Klassen zwei Drittel der Schüler einen Account haben, in einer sechsten Klasse, die wir besucht haben, waren es schon weit über 90 Prozent der Schüler“, sagt Markus Lübbers von Gelsennet. Die Kids für einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten in sozialen Netzwerken zu sensibilisieren, ist das Ziel des Projektes „Fit für Social Media“.
In rund 90 Minuten besprechen die Referenten mit den Schülern, worauf es zu achten gilt. „Viele wissen, dass man seine persönlichen Daten schützen und nicht jeden als ‘Freund’ zulassen sollte. Von Urheberrechtsverletzungen, wenn es um Fotos und Videos geht, haben aber die wenigstens etwas gehört“, sagt Pia Pukropp, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Janin Simon die Schüler über Internetsicherheit informiert.
In Kleingruppen wird dann auf I-Pads ein Profil in einem fiktiven sozialen Netzwerk angelegt. Nur wer möglichst wenig persönliche Daten preisgibt, genau überlegt, welche Bilder hochgeladen werden und welchen Diskussionsgruppen er beitreten möchte, wird hinterher ein „Social Winner“. „Die Kids nehmen auf jeden Fall etwas mit. Viele versprechen, ihr Profil zu überarbeiten und in Zukunft vorsichtiger zu sein“, sagt Pia Pukropp.