Berlin. Smartphone-Nutzer aufgepasst: Die Stiftung Warentest hat 63 Smartphones-Apps analysiert und davon 28 als “kritisch“ eingestuft. Passwörter auf dem Handy und Telefonnummern von Kontakten würden teilweise unverschlüsselt übertragen. Professionelle Datensammler können sich freuen.

Beliebte Smartphone-Apps haben teilweise gravierende Datenschutz- und Sicherheitslücken. Bei einer Experten-Analyse von 63 weit verbreiteten Apps seien neun als "sehr kritisch" und 28 als "kritisch" eingestuft worden, berichtete die Stiftung Warentest am Donnerstag in der neuen Ausgabe ihrer Zeitschrift "test". Nur 26 Apps - weniger als die Hälfte der getesteten - erwiesen sich demnach als "unkritisch".

Ein Hilfsprogramm zum Finden günstiger Tankstellen und die Navigations-App eines bestimmten Anbieters würden Benutzernamen und Passwörter unverschlüsselt übertragen, berichtete Stiftung Warentest. Falls Smartphone-Besitzer diese auch für Online-Banking oder Email-Konten verwendeten, sei deren Sicherheit bedroht. Manche Apps übertrügen Teile des Telefonadressbuchs, ohne die Nutzer zu fragen. Andere sendeten Standorte und Benutzerstatistiken. Häufig gingen Informationen direkt weiter an professionelle Datensammler, die Nutzerprofile erstellten.

YouTube-App unproblematisch

Die Tester forderten ein Umdenken der Anbieter kritischer Programme. Apps dürften Smartphone-Nutzer nicht heimlich ausspähen und deren Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen nur anonymisiert weiterverwenden. Dass dies funktioniere, gehe aus den Beispielen der unkritischen Anwendungen hervor, betonte die Stiftung Warentest. Dazu zählten Apps namhafter Anbieter etwa des Videoportals YouTube, der ARD-"Sportschau" oder dem Online-Lexikon Wikipedia. (afp)

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