München. Fotos deutscher Häuser sind derzeit nicht über den Microsoft-Dienst Streetside erreichbar. So viel ist bekannt. Doch steckt dahinter Strategie, eine technische Panne oder anderes? Microsoft schweigt. Und steigert so das Interesse.
Keiner weiß, was los ist: Der IT-Konzern Microsoft hat seinen 360-Grad-Dienst Streetside mit den Fotos deutscher Häuserfassaden vom Netz genommen. Ein Sprecher der Microsoft-Niederlassung in München konnte am Dienstag auch nach 24 Stunden keine Begründung nennen. Er bestätigte aber das Problem, das sich auf Deutschland erstrecke und auf die Bundesrepublik begrenze.
Microsoft hatte 2011 begonnen, mehr als 50 Städte in Deutschland mit Spezialfahrzeugen abzufahren und dabei die Fassaden der Wohnhäuser, Geschäfte und Büros zu fotografieren. Erste Städte, darunter München, waren für die Internetnutzer bereits verfügbar. Sie konnten über den Kartendienst der Microsoft-Suchmaschine Bing die Städte ablaufen und sich gezielt einzelne Häuserfassaden ansehen.
Informationsseite gauckelt Betrieb vor
Nutzer hatten bereits am Sonntag erstmals über Probleme berichtet, den Microsoft-Dienst zu erreichen. Anfragen, die den Konzern über das soziale Netzwerk Twitter erreichten, wurden nicht beantwortet. Auch auf einer Informationsseite zu Streetside in Deutschland gab Microsoft zunächst keine Auskunft. Die Seite erweckte weiterhin den Eindruck, als sei Streetside verfügbar.
Microsoft konkurriert bei Streetside mit Street View von Google. Google war mit seinem Panoramadienst bereits 2010 in Deutschland gestartet, hat aber bis heute lediglich die 20 größten Städte der Bundesrepublik erfasst. Microsoft bot damit bislang deutlich mehr. Wie Google bot auch Microsoft Hausbesitzern und -bewohnern die Möglichkeit, per Vorabwiderspruch ihre Anwesen verpixeln zu lassen.