Sydney. Wer nach “Coca Cola“ sucht, bekommt Werbung von Konkurrent Pepsi angezeigt oder umgekehrt. Was für Google ein einträgliches Geschäftsmodell ist - weil Kunden die Werbeplätze unter Suchanfragen zur Konkurrenz teuer bezahlen - ist aus Sicht eines Gerichts irreführende Werbung.

Ein Gericht in Australien hat den Internetriesen Google wegen irreführender Werbung verurteilt. Die Richter gaben am Dienstag einer Klage der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde ACCC statt. Diese hatte Google vorgeworfen, Verbraucher mit Werbeanzeigen in die Irre zu führen, die über den Ergebnissen der Google-Suche präsentiert werden.

Die Werbekunden können angeben, bei welchen Suchworten ihre Anzeigen eingeblendet werden sollen. Häufig nutzen dafür Firmen auch Markennamen ihrer Wettbewerber. Die Richter befanden es in vier konkreten Fällen nun für irreführend, wenn Websites anderer Firmen als der gesuchten präsentiert wurden.

In der Europäischen Union ist Googles Verhalten erlaubt

Google zeigte sich über das Urteil enttäuscht: Der Konzern stelle nur eine Plattform für die Anzeigen zur Verfügung. Verantwortlich für den Inhalt sollten die werbenden Firmen sein. Für die Europäische Union hatte der Europäische Gerichtshof bereits 2010 entschieden, dass Firmen für ihre Werbung fremde Markennamen als Schlüsselwörter verwenden dürfen. Sie müssen sich dabei in der Anzeige allerdings klar zu erkennen geben. (afp)