San Fransisco. . Die US-Bundespolizei FBI warnt vor der wachsenden Bedrohung durch Internet-Kriminaliät. FBI-Chef Mueller forderte auf der Sicherheitskonferenz RSA, dass sich Unternehmen mehr auf die Gefahr durch Hacker einstellen.
Neben Terrorismus stellen nach Einschätzung des FBI künftig vor allem Angriffe aus dem Internet eine Bedrohung für die USA dar. Bei der Bekämpfung dieser Gefahren müsse die Bundespolizei eng mit privaten Sicherheitsexperten zusammenarbeiten, sagte FBI-Direktor Robert Mueller am Donnerstag. Noch habe der Kampf gegen den internationalen Terrorismus oberste Priorität, doch immer mehr gerieten inzwischen organisierte Cyber-Kriminalität und von fremden Staaten gestützte Hacker in den Fokus der Aufmerksamkeit.
"Wir verlieren Daten, wir verlieren Geld, wir verlieren Ideen und wir verlieren Innovationen", sagte Mueller in San Francisco auf der Sicherheitskonferenz RSA. "Gemeinsam müssen wir Wege finden, wie wir diesen Aderlass stoppen können." Die Abwehr von Cyber-Gefahren ist zugleich ein immer wichtiger werdender Markt - und nicht wenige derer, die das große Geschäft wittern dürften, waren bei der Konferenz in San Francisco anwesend. Allerdings sind private Unternehmen oft vor allem auch die Leidtragenden.
Gehackte und ungehackte Unternehmen
Die Behörden könnten Mueller zufolge wichtige Unterstützung leisten, seien dabei aber auch auf die Mitarbeit der Betroffenen angewiesen. Private Unternehmen würden die Gefahren häufig als erste erkennen, sagte der FBI-Chef. Dabei dürfe es keine zu großen Ängste bezüglich einer schlechten Außenwirkung geben. Das FBI werde alle Anfragen vertraulich behandeln, sagte Mueller weiter. Und schon bald gebe es in diesem Zusammenhang ohnehin nur noch zwei Arten von Unternehmen: "Solche, die schon gehackt wurden, und solche, die es noch werden."
Die Gefahren, die von organisierten Cyber-Kriminellen, Hackern und von Angriffen ausländischer Regierungen auf die Computersysteme ausgehen, sind in letzter Zeit immer mehr in den Fokus des FBI geraten. Mueller erklärte schon im Januar vor einem Senatsausschuss, er erwarte, dass die Terrorabwehr noch eine Zeit lang Priorität haben, dann aber von den Internet-Gefahren als Thema Nummer eins verdrängt werde. (ap)