Essen. Nach Wartungsarbeiten ist ein Datenbanksystem der NRW-Polizei für eineinhalb Tage ausgefallen. Dadurch konnten Anzeigen und Unfallaufnahmen nicht wie gewohnt bearbeitet werden. Die Polizisten mussten nacharbeiten.
Nachdem die Techniker im Haus waren, stand das „Vorgangsbearbeitungssystem“ in allen Polizeibehörden des Landes still. Error. Und das nicht zum ersten Mal: Vor ziemlich genau einem Jahr war dasselbe System bei Wartungsarbeiten schon einmal ausgefallen.
Das System mit dem unsympathisch langen Namen wird „für alles gebraucht, was bei uns an Anzeigen und Unfällen rein kommt und an Berichten geschrieben wird“, erklärt Jörg Sommerfeld, Sprecher des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (LZPD). Vereinfacht ausgedrückt: „Wir brauchen das, um den Schreibkram zu erledigen.“
Neue Systemversion
Damit die Technik immer auf dem aktuellen Stand ist, müsse sie regelmäßig auf eine neue Version umgestellt werden. Das war im vergangenen Jahr schief gegangen: Das komplette System hatte still gestanden, die Schreibarbeit zum Erliegen gebracht. Ein Umstand, den das Landesamt dieses Mal vermeiden wollte. „Wir haben daraus gelernt und führen den anstehenden Versionswechsel diesmal schleichend ein, in kleinen Schritten“, sagt Sommerfeld. „Wenn wieder etwas schief geht, müssen wir nur kleine Teile bereinigen“, so die vorausschauende Überlegung. Und tatsächlich: Ein Update lief schief, das betroffene System kam wieder zum Erliegen.
Doch Sommerfeld betont: „Das hatte keine Auswirkungen auf die Dienstfähigkeit der Polizei!“ Anzeigen und Unfälle seien normal aufgenommen und in den üblichen Vordruck geschrieben worden, konnten jedoch nicht im System gespeichert werden. Die Folge: mehr Arbeit für die Beamten, da alle Informationen nachträglich von Papier in das System eingespeist werden mussten. „Für die Bürger macht das aber keinen Unterschied“, unterstreicht der Polizeisprecher. „Wir sind weiter Streife gefahren, haben normal ermittelt und Verbrecher eingesperrt.“
Seit Mittwochnachmittag ist das System wieder in Betrieb. Der Papier-Rückstau habe sich in Grenzen gehalten und sei mittlerweile aufgearbeitet, so Sommerfeld.