An Rhein und Ruhr. .
Am Montag war das Programm runtergefahren worden. Seitdem hatte eine Expertengruppe im Duisburger Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste rund um die Uhr gearbeitet – schließlich mit Erfolg. „IGVP“, das zentrale Programm für landesweit rund 35 000 Polizeicomputer, läuft wieder, vorerst aber unter verschärfter Beobachtung.
Die Anzeigen und Unfallaufnahmen, die seit Montag aufgelaufen und zwischengespeichert worden waren, müssen nun übertragen werden. Beim Landesamt war man gewarnt gewesen: Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte es ähnliche Probleme mit dem Programm geben. „Wir hatten diesmal schon vor Wochen begonnen die neue Version in kleinen Schritten aufzuspielen“, berichtete Behördensprecher Jörg Sommerfeld gestern auf NRZ-Nachfrage. Zunächst sei das auch glattgegangen, wohlgemerkt: zunächst.
Europaweite Ausschreibung
Dass man mit diesem Programm nicht mehr bis in alle Ewigkeit weiterarbeiten kann – diese Erkenntnis hat sich durchgesetzt. Die Polizei ist auf der Suche nach einer neuen Software. Laut Sommerfeld laufen die Vorbereitungen für eine europaweite Ausschreibung, die wohl Anfang 2012 rausgeht. Bis aber die Entscheidung für ein neues Produkt gefallen und dieses auch installiert ist, das kann noch dauern. „Solange werden wir mit IGVP leben müssen“, so der Behördensprecher.
Die Gewerkschaft der Polizei drängt: „Das darf keine unendliche Geschichte werden“, mahnt Landeschef Frank Richter. Nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr sei schon viel Zeit verloren worden – „wir müssen einen Weg finden, dass die Polizei in Nordrhein-Westfalen eine qualitativ hochwertige, benutzerfreundliche Software erhält, die auch sicher ist.“