Berlin. . Im neuen sozialen Netzwerk Google Plus treibt ein falscher Steffen Seibert als Regierungssprecher sein Unwesen. Ein mit Texten und Fotos von Seibert getarntes Profil ist „nicht echt“, teilte das Bundespresseamt am Mittwoch mit.

In dem neuen sozialen Netzwerk Google Plus zieht ein falscher Steffen Seibert seine Kreise. Wie das Bundespresseamt am Mittwoch in Berlin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd mitteilte, ist ein mit Texten und Fotos von Steffen Seibert getarntes Profil des Regierungssprechers „nicht echt“. Das Amt werde zur Klärung des Sachverhalts mit dem Internet-Konzern Google in Verbindung treten.

Google hatte seine Konkurrenz für die etablierten sozialen Netzwerke Facebook und Twitter erst Ende Juni für einen ersten Test gestartet. Während Nutzer ihre Freunde, Bekannte und Kollegen bei Facebook zu ihren „Freundeslisten“ hinzufügen und bei Twitter zu „Followern“ machen, organisieren Nutzer bei Google Plus die Profile ihrer Wahl in „Kreisen“. Auch Prominente und Firmen können dabei sein.

Noch keine Verifikation bei Google Plus

Google wies auf Anfrage der dapd am Mittwoch lediglich darauf hin, dass alle Nutzer die Möglichkeit hätten, Profile zu melden. Dabei könnten sie angeben, auf ein gefälschtes Profil gestoßen zu sein. Google sehe sich das gemeldete Profil dann an und bitte den Nutzer bei Bedarf auch, „zu belegen, dass er ist, wer er vorgibt zu sein“.

Der falsche Seibert kopierte auf Google Plus offensichtlich die Einträge des Regierungssprechers aus dessen offiziellem Profil bei Twitter. Dort ist der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits seit diesem Februar als @regsprecher präsent. Twitter weist diesen Benutzernamen auf der eigenen Seite als „verifizierten Account“ aus. Google Plus bietet diese Möglichkeit bisher nicht an. Ein weiteres klares Indiz für die Echtheit von @regsprecher ist ein Link von bundesregierung.de auf das Profil bei Twitter. Ein Hinweis auf das - ohnehin gefälschte - Profil bei Google Plus fehlt.

32.000 Seibert-Follower auf Twitter

Wie Seibert im Frühjahr selbst bekannt gab, schreibt er die meisten Einträge auf Twitter selbst, etwa wenn er die Kanzlerin bei Terminen begleitet. Am Mittwoch notierte er aktuell von Merkels Afrikareise: „Flug nach Angola (...) In Luanda morgen Gespräche mit Regierung, Opposition, Journalisten u. Wirtschaft.“ Seiberts Einträgen folgten auf Twitter am Mittwoch bereits knapp 32.000 Nutzer. (dapd)