Essen. . Was neu ist, braucht einen Namen. Mit der Namenswahl „Google Plus“ hat der Suchmaschinenkonzern aber leider nur einen Teil der Arbeit erledigt. Wie man die Funktionen des neuen Netzerks in die Alltagssprache eingliedert, darum müssen sich nun die Nutzer kümmern.

In den letzten Tagen haben wir in der Redaktion viel über Sprache gesprochen. Schuld ist, wer im Internet immer schuld ist, wenn nicht gerade Facebook schuld ist: Google. Denn neben Facebook, Twitter, LinkedIn und diversen anderen Sozialen Netzwerken soll sich nun ein neues etablieren: Google Plus, gesprochen englisch, also Plass.

Zwei Funktionen des Neunetzes sind sprachlich bemerkenswert. Zum einen fehlt ein Verb - für das, was man tut, wenn man bei Google Plus anklickt, einen Link gut zu finden. „Gefällt mir“ steht bei Facebook auf diesem Knopf, „Like“ in der englischen Fassung.

Wie ist das jetzt mit dem Katzencontent?

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Inzwischen etablierter Sprachgebrauch: „Schönes Foto von Deiner Katze, hab ich direkt geliket.“ Auf dem Google-Knopf wiederum steht eine 1 mit Pluszeichen davor. „Ich hab deine Katze pluseinst“ also? Geplust? Geplasst? Geeinsplust? Einsgeplust?

Funktion zwei sind die Kreise. Im Plusnetzwerk sortiert man seine Kontakte in Kreise ein - ein Kreis für Familie, einer für Kollegen, einer für Freunde. Seitdem fühlt sich jeder berufen, hammerkreative Sprachspielchen mit „Kreis“ zu machen.

„Bin jetzt auch bei Plus, hab Dich gleich eingekreist.“ - „So sehen gut informierte Kreise aus.“ - „Willkommen im Kreis-Verkehr“ - Beispiele gibt es viele. Nutzer, die bei Google Plus bereits mit DerWesten vernetzt sind, helfen fleißig beim Sammeln: „Die Trinker habe ich alle in den Kornkreis einsortiert“ - “Ein totaler Kreisverkehr hier“ - das Spektrum an Ideen reicht bis hin zu Sprüchen, bei denen die Spende in die Kalauerkasse obligatorisch sein sollte: Jesus kreist Superstar.

Wenn jemand also beim nächsten Plusgespräch mal mitreden möchten - oder einfach die Unterhaltung einem schnellen Ende zuführen - geht das flugs mit dem Spruch, der dort schon nach wenigen Tagen komplett abgenudelt ist: „Störe meine Kreise nicht.“

Google plus

Google startet erneut den Angriff gegen den Social-Networt-Konkurrent Facebook. Google + soll bald an den Start gehen - und soll dann...
Google startet erneut den Angriff gegen den Social-Networt-Konkurrent Facebook. Google + soll bald an den Start gehen - und soll dann... © AFP
...in etwa so aussehen. Wie bei Facebook können Menschen mit ihrem Klarnamen gesucht, gefunden und als Freunde hinzugefügt werden. Was bei Facebook kompliziert ist,...
...in etwa so aussehen. Wie bei Facebook können Menschen mit ihrem Klarnamen gesucht, gefunden und als Freunde hinzugefügt werden. Was bei Facebook kompliziert ist,...
...soll dann bei Google + ganz einfach sein: Die Freunde können nämlich in sogenannten
...soll dann bei Google + ganz einfach sein: Die Freunde können nämlich in sogenannten "Circles" in Gruppen unterteilt werden. Schließlich teilt man nicht jede Information...
...mit jedem. Fotos vom Radeln sehen dann eben nur die Fahrrad-Freunde. Wer dann mehr...
...mit jedem. Fotos vom Radeln sehen dann eben nur die Fahrrad-Freunde. Wer dann mehr...
...übers Radfahren an sich wissen will, kann unter
...übers Radfahren an sich wissen will, kann unter "Sparks" die Suchfunktion nutzen und Blogs oder Online-Shops zu finden. Denn Suchen kann Google ja bekanntlich am besten. Außerdem...
...will Google + Video-Chats mit mehreren Personen anbieten, was ein echter Zugewinn zu den Funkionalitäten von Facebook wäre.
...will Google + Video-Chats mit mehreren Personen anbieten, was ein echter Zugewinn zu den Funkionalitäten von Facebook wäre. © AP
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