Essen. . Nützliche Apps erleichtern den Alltag der ambitionierten Fotografen. Wir stellen Anwendungen für das Smartphone vor und nennen Orte zum Testen.
Vielfältige Apps für das Smartphone erleichtern den Alltag von Fotografen
Der Landschaftspark Nord in Duisburg oder der Essener Baldeneysee eignen sich zum Test
Die meisten der Anwendungen sind kostenlos und lassen eine bessere Planung zu
Viele Fotografen mit Spiegelreflexkameras kämpfen regelmäßig mit den üblichen Problemen. Mal hapert es daran, die optimale Blende, den passenden ISO-Wert und die ideale Verschlusszeit zu finden, mal ist auch einfach der Lichteinfall ungünstig. Verschiedene, überwiegend kostenlose Apps für Android und Apple können Abhilfe schaffen: Von dem Lichtmesser über die Sternfotografie bis hin zu erweiterten Allrounder-Tools.
Light Meter Free (Android) & Pocket Light (iOs)
Die App Light Meter Free dient dazu, die Belichtung mithilfe der Through-the-Lens-Methode(durch das Objektiv), kurz TTL, zu messen. Bei gestarteter App hält der Fotograf die Handykamera auf das ausgewählte Motiv, nun analysiert sie den Lichteinfall.
Anschließend empfiehlt die Anwendung zur gewählten Blende und zum ISO-Wert eine geeignete Verschlusszeit, um ein gut belichtetes Foto aufzunehmen. Das Pendant für Apple-Nutzer ist Pocket Light Meter. Als Spot, um mit der App zu experimentieren, eignet sich die Zeche Zollverein in Essen, die früher die weltweit größte Steinkohlenzeche war und seit 2001 zum UNESCO-Welterbe zählt.
Sun Surveyor Lite (Android und iOs)
Vorzugsweise bei der Landschafts- und Gebäudefotografie unterstützt Sun Surveyor Lite: Damit lässt sich die Stellung der Sonne anzeigen, dadurch können Fotografen die Lichtstrahlen als Faktor in der Bildgestaltung planmäßiger berücksichtigen.
Denn die App visualisiert den Richtungsverlauf der Sonne in einer räumlichen Darstellung. Viele Orte bieten sich im Ruhrgebiet zum Ausprobieren an, einer ist der Köllnische Wald mit der angrenzenden Halde in Bottrop. Fotografen haben auf der Halde die Möglichkeit, den gewünschten Lichteinfall zu timen und Teile des des Ruhrgebiets, wie das Tetraeder, wunderschön zu verbildlichen. Darüber hinaus bietet sich der erwachende Wald während des Sonnenaufgangs an.
Photo Tools (Android) & Photobuddy (iOs)
Mit dem englischsprachigen Photo Tools greifen Nutzer auf eine Vielzahl brauchbarer Funktionen zurück, dazu zählen unter anderem die Angabe der blauen Stunde oder auch die Berechnung der Hyperfokaldistanz.
Mit der hyperfokalen Distanz ist der Abstand zwischen der Kamera und zu einem Vordergrundobjekt gemeint, bei dem alle ab diesem Objekt liegende Elemente bis in die unendliche Entfernung scharf abgebildet werden.
Für Apple-Anwender steht Photobuddy zur Verfügung, das auch umfangreiche Leistungen beherbergt und für 2,29 Euro erhältlich ist. Beim Shooting im Duisburger Landschaftspark Nord, das mit vielen farblichen Facetten aufwartet, lassen sich zahlreiche Funktionen testen.
Technische Basis näher erläutert
Sternatlas (Android und iOs)
Sternbilder reizen besonders viele Fotografen: Ob die Milchstraße oder auch der kleine Wagen. Die App Sternatlas erleichtert die Nachtaufnahmen. Mithilfe der aktivierten GPS-Funktion zeigt die App die aktuelle Position der Sterne an. Sobald das Smartphone nach unten gerichtet wird, sind die Sternbilder auf der anderen Seite der Welt zu betrachten, somit ist auch eine virtuelle Tour möglich.
Aufgrund der störenden Lichtquellen, die durch die Städte im Ruhrgebiet ausgehen, ist es schwierig, in der Region schöne Sternbilder bei ausreichender Dunkelheit zu knipsen. Dagegen stellen der Niederrhein und die Elfringer Schweiz, die zwischen Hattingen, Wuppertal, Sprockhövel und Velbert liegt, passende Orte dar -- ohne zu viele beeinträchtigende Einflüsse.
ND Filter Calc & Long Exposure Calculator (iOs)
Die beiden Apps, ND Filter Calc für Android und Long Exposure Calculator für Apple, berechnen die optimale Belichtungszeit, wenn der Fotograf einen ND-Filter verwendet. Der ND Filter, auch als Graufilter bezeichnet, dämmt das einfallende Licht – ähnlich wie bei einer Sonnenbrille. Genutzt werden die Filter, die der Fotograf auf das Objektiv schraubt, vor allem bei der Landschaftsfotografie und längeren Verschlusszeiten. Oft setzen Anwender den ND Filter bei Aufnahmen von fließendem Wasser ein.
So funktionieren die Apps: Zunächst wählt der Nutzer die Verschlusszeit ohne ND-Filter aus und gibt zusätzlich die Stärke des Graufilters an. Dann wird der ideale Wert ausgespuckt. Am Baldeneysee in Essen lässt sich damit gut experimentieren. Der See ist der größte der sechs Ruhrstauseen und knapp acht Kilometer lang. Auch viele Sportler tummeln sich dort gerne auf dem Wasser.
Weitere Apps für den Alltag
Anwendungen wie wetter.com oder wetter.info sind hilfreich, die nächste Fototour besser zu planen und erst bei favorisierten Witterungsbedingungen loszuziehen.
Einfache Taschenlampen-Apps(Taschenlampe oder Flashlight) können bei der Dunkelheit unterstützen, das Stativ für die Langzeitbelichtungen schneller auszurichten oder um den Weg zum nächsten interessanten Spot zu beleuchten.