Essen. Landmarken, Halden und Architektur lassen das Fotografenherz höher schlagen. Wir geben Tipps für das perfekte Bild und stellen tolle Motive vor.

Weiße Schäfchenwolken, stahlblauer Himmel, knackiges Grün und im Hintergrund geht langsam die Sonne unter. Die Kamera ist schon gezückt. Ein Blick durch den Sucher, den Finger am Auslöser und „klick“. Millisekunden später zeigt der eckige Monitor eine Art verschlungene Achterbahn – Tiger & Turtle in Duisburg.

Nicht nur diese Landmarke lässt das Fotografenherz höher schlagen. Gerade in unserer Region wartet hinter jeder Ecke ein neues Motiv. Ob hochragende Halden, romantische Schlösser, eindrucksvolle Industriedenkmäler, schwindelerregende Aussichtsplattformen, beeindruckende Architektur oder scheinbar unberührte Natur – Hobby- und Profifotografen werden auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv schnell fündig.

Wichtig ist: experimentieren.

Und mit ein paar Tricks und Tipps klappt’s auch mit dem Ergebnis, weiß Fotograf Jochen Tack. Wer auf der Halde in Gelsenkirchen, im Landschaftspark Duisburg-Nord, vor dem Helenenturm in Witten oder an der Burgruine Hohensyburg in Hagen steht, sollte erst einmal eins tun: experimentieren. „Das Entscheidende ist, die Perspektive zu wechseln. Man sollte sich nicht an der klassischen Postkarten-Optik orientieren.“ Auch wenn die gedruckten Standard-Aussichten hin und wieder gute Anhaltspunkte liefern, findet Tack.

Die Region im Fokus

Aussicht auf die Essener Skyline von Zollverein aus. Foto: Socrates Tassos
Aussicht auf die Essener Skyline von Zollverein aus. Foto: Socrates Tassos © Socrates Tassos
Tiger & Turtle in Duisburg. Foto: Hayrettin Özcan
Tiger & Turtle in Duisburg. Foto: Hayrettin Özcan © Hayrettin Özcan
Burg Hardenstein aus der Vogelperspektive. Foto: Hans Blossey
Burg Hardenstein aus der Vogelperspektive. Foto: Hans Blossey © Hans Blossey
Die Eulenbachbrücke in Velbert. Foto: Detlev Kreimeier
Die Eulenbachbrücke in Velbert. Foto: Detlev Kreimeier © Detlev Kreimeier
Das Monument an der Hohensyburg. Foto: Matthias Graben
Das Monument an der Hohensyburg. Foto: Matthias Graben © Matthias Graben
"Das Geleucht" auf der Halde Rheinpreußen. Foto: Volker Herold © Volker Herold
Die Halde Haniel in Bottrop. Foto: Birgit Schweizer
Die Halde Haniel in Bottrop. Foto: Birgit Schweizer © Birgit Schweizer
Winterlicher Blick von der Halde Schwerin. Foto: Karl Gatzmanga
Winterlicher Blick von der Halde Schwerin. Foto: Karl Gatzmanga © Karl Gatzmanga
Der Helenenturm in Witten aus der Luft. Foto: Hans Blossey
Der Helenenturm in Witten aus der Luft. Foto: Hans Blossey © Hans Blossey
Das Tetraeder in Bottrop. Foto: Oliver Mengedoth
Das Tetraeder in Bottrop. Foto: Oliver Mengedoth © Olver Mengedoth
Die Burg Altena. Foto: Michelle Wolzenburg
Die Burg Altena. Foto: Michelle Wolzenburg © Michelle Wolzenburg
Der Gasometer in Oberhausen. Foto: Zlatan Alihodzic
Der Gasometer in Oberhausen. Foto: Zlatan Alihodzic © Zlatan Alihodzic
Blick über den Landschaftspark Duisburg-Nord. Foto: Kai Kitschenberg
Blick über den Landschaftspark Duisburg-Nord. Foto: Kai Kitschenberg © Kai Kitschenberg
Blick vom Tetraeder auf die Skihalle und Kokerei Prosper. Foto: Michael Korte
Blick vom Tetraeder auf die Skihalle und Kokerei Prosper. Foto: Michael Korte © Michael Korte
Das Horizont-Observatorium auf der Halde Hoheward. Foto: Ralph Bodemer
Das Horizont-Observatorium auf der Halde Hoheward. Foto: Ralph Bodemer © Ralph Bodemer
Blick von der Halde Haniel. Foto: Winfried Labus
Blick von der Halde Haniel. Foto: Winfried Labus © Winfried Labus
Die Burg Blankenstein in Hattingen. Foto: Volker Speckenwirth
Die Burg Blankenstein in Hattingen. Foto: Volker Speckenwirth © Volker Speckenwirth
Rundgang über das Gelände der Zeche Zollverein. Foto: Stefan Arend
Rundgang über das Gelände der Zeche Zollverein. Foto: Stefan Arend © Stefan Arend
Die Burg Altendorf in Essen. Foto: Kai Kitschenberg
Die Burg Altendorf in Essen. Foto: Kai Kitschenberg © Kai Kitschenberg
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Ebenfalls ein häufiger Fehler: Starre Mittelpunkte wie den Oberhausener Gasometer, „Das Geleucht“ auf der Halde Rheinpreußen oder den Dom in Köln in die Mitte setzen. „Wenn man das Hauptmotiv zum Beispiel in die rechte obere oder untere Bildhälfte setzt, wirkt es schon spannender.“

Wer ausprobiert, findet eine außergewöhnliche Perspektive

Auf den Boden legen, in die Hocke gehen, auf Vorsprünge klettern, durch Torböden oder auch Gräser fotografieren, mal nah heran treten, mal weiter weg gehen – nur wer ausprobiert, findet eine außergewöhnliche Perspektive. „Nicht an einem Punkt verharren, sondern sich Fotoplätze erarbeiten.“

Auch das Tageslicht spielt eine entscheidende Rolle. Jochen Tack rät vom Shooting in der prallen Mittagssonne ab. „Wenn die Sonne sehr hoch steht, hat man wenig Schatten. Landschaften werden durch Schatten aber erst modelliert.“ Wer sich morgens oder abends rauswagt, erkennt außerdem intensivere und wärmere Farbe. „Das sind häufig attraktivere Bilder.“ Generell gilt jedoch für den Profi: „Gut ist, was gefällt!“

Hier kommt was vor die Linse

Wer außergewöhnliche Kulissen und spannende Motive sucht, wird spätestens in der Nachbarstadt fündig. Und dabei wird jeder Geschmack bedient. Einen Rundumblick über Natur und Städte bieten zahlreiche Aussichtsplattformen vom Niederrhein bis ins Sauerland. Der Aussichtsturm auf dem Klever Berg, der Panoramaradweg in Velbert, die Biggetalsperre in Attendorn und der Rothaarsteig in Schmallenberg versprechen Panorama pur. Ebenso wie die vielen Halden in der Region: z. B. die Halde Rheinpreußen in Moers, die Bottroper Halde Haniel, Halde Hoheward in Gelsenkirchen und die Halde Schwerin in Castrop-Rauxel – Landmarken wie das Tetraeder, Tiger & Turtle oder Das Geleucht inklusive.

Industriekultur finden, ist ebenfalls ein Leichtes. Ehemalige Zechengelände wie Zollverein in Essen oder Zollern in Gelsenkirchen und auch der Landschaftspark Duisburg-Nord bieten optimale Bedingungen. Wer es geheimnisvoll mag, erfreut sich an Burgen und Ruinen z. B. in Witten (Burg Hardenstein), Essen (Burg Altendorf), Hattingen (Burg Blankenstein) oder Altena (Burg Altena). Modern hingegen wird es unter anderem im Düsseldorfer Medienhafen.