Essen. Landmarken, Halden und Architektur lassen das Fotografenherz höher schlagen. Wir geben Tipps für das perfekte Bild und stellen tolle Motive vor.
Weiße Schäfchenwolken, stahlblauer Himmel, knackiges Grün und im Hintergrund geht langsam die Sonne unter. Die Kamera ist schon gezückt. Ein Blick durch den Sucher, den Finger am Auslöser und „klick“. Millisekunden später zeigt der eckige Monitor eine Art verschlungene Achterbahn – Tiger & Turtle in Duisburg.
Nicht nur diese Landmarke lässt das Fotografenherz höher schlagen. Gerade in unserer Region wartet hinter jeder Ecke ein neues Motiv. Ob hochragende Halden, romantische Schlösser, eindrucksvolle Industriedenkmäler, schwindelerregende Aussichtsplattformen, beeindruckende Architektur oder scheinbar unberührte Natur – Hobby- und Profifotografen werden auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv schnell fündig.
Wichtig ist: experimentieren.
Und mit ein paar Tricks und Tipps klappt’s auch mit dem Ergebnis, weiß Fotograf Jochen Tack. Wer auf der Halde in Gelsenkirchen, im Landschaftspark Duisburg-Nord, vor dem Helenenturm in Witten oder an der Burgruine Hohensyburg in Hagen steht, sollte erst einmal eins tun: experimentieren. „Das Entscheidende ist, die Perspektive zu wechseln. Man sollte sich nicht an der klassischen Postkarten-Optik orientieren.“ Auch wenn die gedruckten Standard-Aussichten hin und wieder gute Anhaltspunkte liefern, findet Tack.
Die Region im Fokus
Ebenfalls ein häufiger Fehler: Starre Mittelpunkte wie den Oberhausener Gasometer, „Das Geleucht“ auf der Halde Rheinpreußen oder den Dom in Köln in die Mitte setzen. „Wenn man das Hauptmotiv zum Beispiel in die rechte obere oder untere Bildhälfte setzt, wirkt es schon spannender.“
Wer ausprobiert, findet eine außergewöhnliche Perspektive
Auf den Boden legen, in die Hocke gehen, auf Vorsprünge klettern, durch Torböden oder auch Gräser fotografieren, mal nah heran treten, mal weiter weg gehen – nur wer ausprobiert, findet eine außergewöhnliche Perspektive. „Nicht an einem Punkt verharren, sondern sich Fotoplätze erarbeiten.“
Auch das Tageslicht spielt eine entscheidende Rolle. Jochen Tack rät vom Shooting in der prallen Mittagssonne ab. „Wenn die Sonne sehr hoch steht, hat man wenig Schatten. Landschaften werden durch Schatten aber erst modelliert.“ Wer sich morgens oder abends rauswagt, erkennt außerdem intensivere und wärmere Farbe. „Das sind häufig attraktivere Bilder.“ Generell gilt jedoch für den Profi: „Gut ist, was gefällt!“
Hier kommt was vor die Linse
Wer außergewöhnliche Kulissen und spannende Motive sucht, wird spätestens in der Nachbarstadt fündig. Und dabei wird jeder Geschmack bedient. Einen Rundumblick über Natur und Städte bieten zahlreiche Aussichtsplattformen vom Niederrhein bis ins Sauerland. Der Aussichtsturm auf dem Klever Berg, der Panoramaradweg in Velbert, die Biggetalsperre in Attendorn und der Rothaarsteig in Schmallenberg versprechen Panorama pur. Ebenso wie die vielen Halden in der Region: z. B. die Halde Rheinpreußen in Moers, die Bottroper Halde Haniel, Halde Hoheward in Gelsenkirchen und die Halde Schwerin in Castrop-Rauxel – Landmarken wie das Tetraeder, Tiger & Turtle oder Das Geleucht inklusive.
Industriekultur finden, ist ebenfalls ein Leichtes. Ehemalige Zechengelände wie Zollverein in Essen oder Zollern in Gelsenkirchen und auch der Landschaftspark Duisburg-Nord bieten optimale Bedingungen. Wer es geheimnisvoll mag, erfreut sich an Burgen und Ruinen z. B. in Witten (Burg Hardenstein), Essen (Burg Altendorf), Hattingen (Burg Blankenstein) oder Altena (Burg Altena). Modern hingegen wird es unter anderem im Düsseldorfer Medienhafen.