Essen. . 2014 gibt es besonders viele Wespen, so der Naturschutzbund Deutschland. Vor allem, wenn man draußen essen will, kommen sie meist sofort angeschwirrt - zum Ärger der Menschen. Wie man Wespen fernhält oder - wenn das nicht klappt - besänftigt, lesen Sie hier.

Sie hat begonnen, die Hochsaison für Wespen. Bei Kaffee und Kuchen im Freien oder bei der Grillparty im heimischen Garten verbreiten die schwarz-gelben Tiere Unbehagen, ja manchmal sogar Angst und Schrecken. Und: „Alles deutet auf ein starkes Wespenjahr hin“, sagt Expertin Melanie von Orlow vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu).

Welche Wespen nerven uns besonders stark?

Dem Nabu zufolge werden eigentlich nur zwei von über 100 in Deutschland vorkommenden Wespenarten dem Menschen lästig: Die „Gemeine Wespe“ und die „Deutsche Wespe“. Denn sie lieben süße Speisen, Getränke und auch Grillfleisch. Der Grund: Die Tiere brauchen für ihre eigene Versorgung Proteine, die sie häufig auf dem gedeckten Gartentisch finden. Fleisch brauchen die Insekten zur Aufzucht ihrer Brut.

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„Normalerweise beginnen die Wespen zwischen Juni und August mit der Anzucht ihrer Männchen und Königinnen“, sagt Expertin von Orlow. Im August sei das Wespenvolk deshalb am größten. In diesem Sommer seien die Wespen allerdings etwas früher dran gewesen. „Die Bedingungen für sie waren gut“, erklärt von Orlow. Heißt: Der Winter war mild und im Frühjahr gab es keine großen Temperaturstürze.

Sollte ich mich mit Wespenfallen schützen?

Eine schlechte Idee, so der Nabu – und rechtlich auch nicht einwandfrei. Paragraph 21 des Bundesnaturschutzgesetzes sagt: „Es ist verboten, (...) wildlebende Tiere (...) ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten.“ Gefangene Wespen, aber auch andere nützliche Insekten, sterben in den meist mit Zuckersirup gefüllten Fallen einen qualvollen Tod.

Darüber hinaus weist der Nabu darauf hin: Weil vor allem alte Tiere in die Falle gingen, würde das aktive Wespenvolk kaum dezimiert. Zudem könnten Fallen das Wespenaufkommen verstärken. Eine Wespe in Not setze Geruchsstoffe frei, die Artgenossen anlockten.

Welche Fehler kann ich im Umgang mit Wespen begehen?

Wespen werden aggressiv und stechen zu, sobald sie sich bedroht fühlen. Heftige Abwehrbewegungen oder gar das Schlagen nach Tieren bringt sie so richtig in Wallung.

Auch das Wegpusten ist ein Fehler. Der Atem enthält Kohlendioxid. Und Kohlendioxid löst bei Wespen Alarm aus und führt zu aggressiven Reaktionen. Im Nachteil ist zudem, wer dunkle oder bunte Kleidung trägt oder sich intensiv mit duftenden Hautcremes oder Parfums eingecremt oder besprüht hat. Gerüche dieser Art, aber auch Schweiß locken die Tiere an.

Was hilft tatsächlich im Umgang mit Wespen?

Ablenkung ist ein probates Mittel, um die Belästigung in Grenzen zu halten. Das kann ein Schälchen verdünnte Marmelade oder ein Stück Wurst sein. Die Schülerinnen Maike Sieler und Henrike Weidemann fanden bei einem Experiment für „Jugend forscht“ heraus, dass überreife, halbierte Weintrauben am besten wirken.

Wichtig: Das Ablenkungsfutter sollte in deutlicher Entfernung deponiert werden, der Naturschutzbund empfiehlt fünf bis zehn Meter. Er rät auch dazu, die Lockmittel bereits ein bis zwei Tage vor einer im Freien geplanten Veranstaltung auszusetzen. Wespen kehrten immer wieder zu verlässlichen Futterstellen zurück. Ferner gebe es zur Abschreckung der Tiere Hausmittel: mit Nelken gespickte Zitronenhälften oder frisches Basilikum.

Worauf sollte ich noch achten?

Der Nabu rät: Speisen im Freien abdecken, Speisereste zügig wegräumen, offene Getränke abdecken, nie aus der Flasche trinken. Bei Kindern sollte zudem darauf geachtet werden, dass sie keine Essensreste am Mund oder den Fingern haben. Wer Obst in seinem Garten anbaut, sollte reife Früchte schnell abernten und Fallobst einsammeln. Und auch das hilft: Stellen Sie bei Ihren Pflanzen einen Befall mit Blattläusen fest, „so bekämpfen Sie diese mit biologischen Mitteln“, so der Nabu. Wespen werden von den süßen Ausscheidungen der Läuse angelockt.