Velbert. . Ein Wespennest im Garten muss nicht immer eine Gefahr sein. Der Imker und Schädlingsbekämpfer Uwe Paletta aus Neviges entfernt die Insektendomizile bei Bedrohung ohne Schadstoffe. Ansonsten rät er zu besonnenem Verhalten den Insekten gegenüber und gibt Tipps für den Umgang mit den Aasfressern.

Sie kommen ohne Einladung und sind meist keine gern gesehenen Gäste: Wespen. Für ihr Nest suchen sie sich einen trockenen und geschützten Ort und siedeln sich so gerne unter Dachpfannen und besonders in Hausnähe an.

Das Internet hält zur Beseitigung der Nester etliche Tipps parat. Doch ein Wespennest selbst zu entfernen, birgt für einen Laien große Gefahr. Imker und Schädlingsbekämpfer Uwe Paletta rät dringend davon ab, selbst tätig zu werden, „man weiß selbst nicht, um welche Art Wespen es sich handelt“, zudem begibt man sich schnell bei der Entfernung in Gefahr.

Keine Selbsthilfemaßnahmen

„Man kann leicht gestochen werden. Wir hatten einen Fall, da ging ein Mann aktiv gegen Wespen vor und wurde gestochen. Er wusste nicht, dass er allergisch war und wenn seine Frau keinen Notarzt gerufen hätte, wäre er jetzt tot.“ Nicht nur für Allergiker können die Stiche der Wespen gefährlich werden. Auch die Insektizide sind stark gesundheitsbeeinträchtigend. „Man kann das Gift versehentlich einatmen“, warnt der Fachmann.

Doch nicht von jedem Wespennest geht automatisch eine Bedrohung aus. „Es kommt auf die Art der Wespen an und natürlich auch auf die Stelle.“ Hornissen stehen beispielsweise unter Naturschutz und die Wildwespe ist für den Menschen meist harmlos.

Ein Platz an der Terrasse, den sich hingegen die gemeine Wespe oder die deutsche Wespe ausgesucht haben, birgt auf jeden Fall eine Gefahr für den Menschen. „Die Wespen werden ab Juli besonders wehrhaft und fühlen sich schon alleine durch die Erschütterung auf dem Terrassenboden angegriffen.“

In solch einem Fall rückt der Imker Uwe Paletta aus und entfernt das Nest. „Der Nestbau beginnt etwa ab April. Zur jetzigen Zeit müsste es schon handballgroß sein. Es kann aber auf eine Größe von bis zu fünf Fußbällen anwachsen. Dann leben bis zu 2000 Wespen in dem Nest.“ Uwe Paletta geht bei der Entfernung des Nestes schadstofffrei vor. Mit Behältnissen und Spezialstaubsaugern werden die Tiere eingesammelt und das Nest dann an eine andere Stelle gebracht. Von Selbsthilfemaßnahmen – wie Bauschaum unter die Dachpfannen zu sprühen – rät der Fachmann ebenfalls ab. „Man müsste dann das Nest schon ganz genau treffen“. Zudem können die Wespen sich durch den getrockneten Schaum fressen.

„Wenn die Wespen an einer ruhigeren Stelle im Garten sind, dann kann das Nest auch einfach belassen werden. Am besten lässt man es aber in Frieden und sperrt es mit Flatterband ab, damit man nicht in die Nähe kommt“. Wer lediglich von einzelnen Insekten geplagt wird, sollte ruhig bleiben und nicht nach den Wespen schlagen. Zudem hat Paletta einen einfachen Tipp parat: „Die beste Methode sich zu wehren ist ein Wassersprüher. Wenn die Wespen nass werden, denken sie es regnet und verschwinden. Wenn die Flügel nass werden, fallen sie runter.“