Bonn. Die Erholung im eigenen Garten wird oft durch lästige Insekten getrübt. Wespen und Mücken können allerdings mit einigen wenigen Tipps erfolgreich ferngehalten werden. Für den Tierschutz am besten ist es natürlich, mit Wespen zu leben, denn viele Arten stehen unter Naturschutz.

Es gibt kaum etwas Schöneres als an einem sonnigen Nachmittag auf der Terrasse ein Stück Erdbeertorte zu verspeisen. Wenn da nur nicht diese Plagegeister wären: Mücken, die surrend um den Kopf schwirren, und Wespen, die unbedingt auch etwas von der süßen Torte abbekommen wollen. Hier einige Tipps, wie man die Insekten möglichst schonend fernhalten kann:

- Stechmücken: Nicht geplagt wird man von Stechmücken, wenn diese sich erst gar nicht in Massen in der Nähe des Hauses aufhalten. Es darf also keine Ablageplätze für die Eier geben. Regentonnen müssen daher abgedeckt werden, erläutert Marius Tünte vom Tierschutzbund. Von Elektroverdampfern hält Susanne Smolka vom Pestizid Aktions-Netzwerk nichts. "Grundsätzlich sollten alle Maßnahmen vermieden werden, die Insektengifte oder Abwehrmittel in die Atemluft gelangen lassen, da dies mit Gesundheitsrisiken verbunden sein kann." Und UV-Lampen, an denen Mücken verbrutzeln, sind im Freien verboten.

Katzenminze und der Walnussbaum gegen Mücken

Es gibt aber auch ein paar rein biologische Tricks: Mücken mögen den Geruch von Tomatenblättern nicht, erläutert Tomas Brückmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Eine Vase damit im Raum oder die Pflanzen vor dem Fenster helfen. Die Katzenminze und der Walnussbaum haben die gleiche Wirkung, auch ätherische Öle aus Lavendel und Katzenminze sowie Zitronella-Öl vertreiben Mücken.

- Wespen und Hornissen: Nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe gehen hierzulande an menschliche Nahrungsmittel, andere Wespen, darunter Hornissen, verschmähen sie. Den Essensdieben sollte man natürlich die Futterquelle entziehen: Vorbeugend werden Speisen und Getränke im Freien abgedeckt und Reste abgeräumt.

Fliegengaze an Fenstern und Türen aufhängen

"Die beste Lösung aus Tierschutzsicht ist es, mit den Wespen zu leben", erklärt Tünte. Dazu tragen schon einfache Maßnahmen bei: Fliegengaze an Fenstern und Türen aufhängen. Einschlupflöcher zu Rollladenkästen oder Zwischendecken werden abgedichtet. "Dagegen sollte man Öffnungen an unproblematischen Stellen wie ungenutzte Dachböden oder ähnliches offen lassen, um Nistmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen."

Und geht der Mensch achtsam mit Wespen und Hornissen um, wird er nicht gestochen: "Wenn man sich auf Terrasse oder Balkon durch eine Wespe belästigt fühlt, sollte man ruhigbleiben", rät der Experte. Ja nicht um sich schlagen. Oder sie vom Arm wegpusten.

"Viele Wespenarten stehen unter Naturschutz"

Aber es gibt ein Problem: Die Nester dürfen nicht ohne Weiteres entfernt werden. "Viele Wespenarten stehen unter Naturschutz", erklärt die Biologin Smolka. Ein Laie erkenne nicht, um welche Art es sich handelt und verstößt mit der Zerstörung der Nester gegen Gesetze. Deshalb sollte ein Schädlingsbekämpfer gerufen werden.

Georg Eckel vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung sagt sogar: "Nur in Ausnahmefällen in der Nähe von Kindern, Alten, Allergikern oder in gefährdeten Bereichen sollte ein Wespenstaat getötet werden." Denn auch hier gilt: "Wenn man einige Regeln beachtet, kann man auch gut mit einem Wespennest in seiner Nähe leben", sagt Smolka. Die Tiere sollten eine Schutzzone von zwei bis sechs Metern um ihr Nest erhalten.

-Bienen und Hummeln: Bienen und Hummeln dürfen nicht bekämpft oder gefangen werden, das sieht etwa das Naturschutzgesetz vor. Außerdem sei keine Art so aggressiv, dass sie Menschen scheinbar grundlos attackieren, ergänzt Tünte. Auch bei diesen Tieren gelte daher: hektische Bewegungen vermeiden. (dpa)