Essen. . Das Problem an diesem Winter? Es war keiner. Wie soll man also wissen, wann er vorbei ist und wann die Fahrradsaison beginnt? Und: Welches ist das richtige Fahrrad? Eine Antwort auf diese Fragen liefert in diesem Jahr die Messe „Fahrrad Essen“ vom 20. bis 23. Februar im Rahmen der „Reise + Camping“.
Es ist die einzige Fahrradmesse für Endverbraucher in Nordrhein-Westfalen: Über 250 Aussteller präsentieren Fahrräder, Radsport-Produkte und Zubehör – alles direkt zum Mitnehmen. Und das Schöne: Man kann die Räder vorher auf drei Teststrecken ausprobieren.
Wer also mit dem reizvollen Gedanken spielt, mit einem neuen Rad in die neue Saison zu starten, ist hier genau richtig: So viele unterschiedliche Modelle verschiedenster Hersteller zum Ausprobieren und Kaufen findet man sonst kaum an einem Ort. Doch wie soll man in diesem Angebot überhaupt das passende Rad finden? Wir geben ein paar Tipps zur Orientierungshilfe.
Wofür brauchen Sie das Rad?
Komische Frage, denken Sie: zum Radfahren. Aber: Es macht einen Unterschied, ob Sie damit ab und zu einen Ausflug machen, jeden Tag zur Arbeit oder einmal rund um die Welt wollen. Je öfter Sie das Rad nutzen, je stärker Sie es belasten, desto mehr Wert sollten Sie auf hochwertige Komponenten legen, sprich: mehr Geld investieren. Und damit kommen wir zur nächsten Frage:
Wie viel wollen Sie ausgeben?
Für einfache Stadt- oder Tourenräder sollte man mindestens 500 bis 600 Euro veranschlagen, solide Cross- oder Trekkingräder starten ab 800 Euro. Ab 1000 Euro darf man mit hochwertigen Komponenten rechnen, ab 1500 Euro aufwärts bewegt man sich schon im Premiumbereich. Aber: Für ein Rad mit neuester Schalt- und Antriebstechnik kann man auch gut bis zu 4000 Euro und mehr ausgeben.
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Setzen Sie sich einen finanziellen Rahmen, der realistisch zur vorgesehenen Nutzung des Rades passt. Trotzdem werden Sie feststellen: Je mehr und je länger Sie sich mit der Materie beschäftigen, desto eher sind Sie bereit, doch noch ein bisschen mehr zu investieren.
Denn so unterschiedlich das Preisniveau der Hersteller auch sein mag: Für jeden Qualitätssprung bei Schaltung, Bremsen und Licht, für jedes Kilo weniger verlangen die Hersteller einen Aufpreis. Lohnt sich das?
Welche Schaltung brauchen Sie?
Hauptsächlich unterscheidet man Naben- und Kettenschaltungen. Erstere sind grundsätzlich für alle Radfahrer empfehlenswert, insbesondere als Acht- oder Elfgang-Nabe. Es sei denn, sie wollen auch bergige Strecken bewältigen, womöglich noch mit Gepäck. Dann brauchen Sie eine deutlich teurere 14-Gang-Nabenschaltung (Kompletträder ab 2000 Euro) – oder eine Kettenschaltung.
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Die Kettenschaltung verschmutzt und verschleißt schneller, ist aber leichter und bietet für weniger Geld einen größeren Übersetzungsbereich zwischen dem kleinsten und größten Gang. Lassen Sie sich an günstigen Rädern nicht von einem teuren Schaltwerk blenden: Oft sind dafür andere Bauteile unterdurchschnittlich. Lieber ein Rad mit einheitlich guten Komponenten wählen. Denn Rad- und Tretlager sind mindestens genauso wichtig wie das Schaltwerk.
Eine Sonderstellung nimmt derzeit noch das neue 18-Gang-Pinion-Tretlager-Getriebe ein: Die Auswahl an Rädern ist begrenzt, die Preise fangen erst bei 3500 Euro an. Und nur, wer ganz sportlich und ganz stilbewusst ist, kann auf eine Schaltung verzichten: mit einem Eingangrad oder Fixie.
Welche Bremse brauchen Sie?
Die Rücktrittbremse erfreut sich in Deutschland neben Felgen- und Scheibenbremsen anhaltender Beliebtheit, obwohl sie nur begrenzt leistungsfähig ist. Wer dagegen auf Wartungsarmut und gute Bremsleistungen Wert legt, sollte auf hydraulische Felgenbremsen achten. Doch die Entwicklung geht deutlich in Richtung Scheibenbremse: An Rädern ab 800 Euro aufwärts finden sich immer häufiger Bremsscheiben, die vor allem bei Nässe noch besser bremsen und dabei auch nicht die Felgen verschleißen.
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Sie blicken immer noch nicht durch? Bringen wir noch Licht ins Dunkel. Welche Lampe soll an das Rad? Kein anderes Bauteil wurde in den vergangenen Jahren so stark verbessert wie die Beleuchtung: Standard sind mittlerweile extrem helle LED-Lampen, die von einem Nabendynamo versorgt werden. Wenn Sie häufiger im Dunkeln unterwegs sind, sollten Sie unbedingt auf eine Standlichtfunktion achten. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, fährt mit Lichtautomatik und Tagfahrlicht.
Durchaus verzichten kann man dagegen auf die allzu häufig verbauten Federgabeln: Insbesondere an günstigen Stadt- und Trekkingrädern erfüllen sie oft ihren Zweck nicht: Sie sprechen schlecht an und wiegen deutlich mehr als eine ungefederte Gabel. Wer ein komfortables Rad sucht, sollte deshalb besser eines mit besonders breiten Reifen (ab 50 mm) wählen – die mit niedrigerem Luftdruck gefahren werden können – oder etwas mehr Geld (ab 1200 Euro) für ein Rad mit Federgabel investieren.