Köln. „Jurassic World: The Exhibition“ heißt die neue Blockbuster-Ausstellung im Kölner Odysseum. Für wen sich der Besuch bei T-Rex & Co. lohnt.
Seit 30 Jahren fasziniert die Isla Nublar Dino- und Kinofans: Im Sommer 1993 war es, als auf dem abgelegenen Eiland im Blockbuster „Jurassic Park“ das gleichnamige Sauriergehege eröffnen sollte. Das ging bekanntlich in die Hose – bescherte der Welt aber gleich zwei Filmtrilogien, die heute fester Bestandteil der Popkultur sind.
30 Jahre, nachdem die Dinos so lebensecht wie nie zuvor die Leinwand eroberten, sind sie in Köln-Kalk angekommen. Im „Abenteuermuseum“ Odysseum, das u.a. bereits eine „Star Wars“-Schau beherbergte, kann man seit dem Wochenende zur berüchtigten Isla Nublar übersetzen und mit diversen ihrer eigentlich vor Millionen von Jahren ausgestorbenen Bewohner auf Tuchfühlung gehen.
„Jurassic World: The Exhibition“: 90.000 Tickets waren schon vor dem Start weg
Die Marke „Jurassic World“ zieht offenbar gewaltig. Denn wie Odysseum-Chef Andreas Waschk bei der Presse-Preview stolz verkündete, wurden bereits vor dem ersten Öffnungstag 90.000 Tickets verkauft. Die Wochenenden seien sogar schon weitgehend ausgebucht. „Das Feedback der Fans ist überwältigend – der Kartenvorverkauf war der erfolgreichste aller bisherigen Blockbuster-Ausstellungen im Odysseum“, so Waschk. Deshalb bleibe die Ausstellung nun auch bis über die Sommerferien geöffnet.
Diese Dinos erwarten das Publikum im Odysseum in Köln
Los geht der Besuch bei den Dinos in der Domstadt nach einer kleinen Einführung mit dem Durchschreiten des ikonischen „Jurassic Park“-Tores – die Fans kennen es aus den Filmen. Zu den erhebenden Klängen der Original-Filmmusik von John Williams reckt den Ankömmlingen der Brachiosaurus seinen XXL-Hals entgegen. Den Rest des Riesen haben sich die Macher gespart – ansonsten hätte man auch wohl den Dom anmieten müssen.
Das Personal ist Teil der Show bei „Jurassic World“ in Köln
Im nächsten Raum rumpelt’s kräftig im warnblinkenden „Tiertransporter“. Plötzlich taucht daraus das gehörnte Haupt eines Stygimoloch auf, dazu gibt er ordentlich Laut über den Raumsound. „Styggi“ nennt der „Tierpfleger“ im Khaki-Hemd seinen Schützling liebevoll. Das Park-Personal ist Teil der Schau und voll in der Rolle. Wie in einem echten Zoo kann das wissgierige Publikum Fragen stellen, um mehr über die animatronischen Urzeitwesen bzw. ihre ausgestorbenen Vorbilder zu erfahren.
Auch das noch: Dino-Haufen zum Zugreifen
Schließlich sei das „atemberaubende Abenteuer“ mehr als nur Entertainment – man könne/dürfe (solle?) auch etwas lernen, wie Michael Silver zur Eröffnung erklärt. Der eigens eingeflogene Verantwortliche von Universal Parks & Resorts verrät zudem verschmitzt, man dürfe sich in der Schau sogar auf „Dinosaur poop“ freuen – zu Deutsch: Dinosaurier-Kacke.
Stimmt: Im „Labor“ des Parks liegen unter Glas nicht nur Dino-Eier, sondern auch drei dicke Haufen – mit Gummihandschuhen darf man an flutschigen Silikon-Kot packen. „Da fühlt man sich doch gleich wie Sam Neill“, kommentiert eine filmkundige Besucherin.
Ein Velociraptor in Leggings
Die nächste Station des Rundgangs bringt ein Treffen mit den schon im ersten Film thrillermäßig in Szene gesetzten Velociraptoren. (Wer bei der Frage der Pfleger glänzen will: Velociraptor heißt „schneller Räuber“, „Jäger“ ist nur fast richtig und gibt Punktabzug). Drei Raptor-Köpfe zwinkern in ihren Mega-Maulkörben, der vierte davon ist leer. Darüber das Namensschild: „Blue“ – ihn kennen die Fans der Filmreihe. Im nächsten Raum darf man bei seiner Dressur zusehen – hinter Gittern natürlich. Gut sieht er aus, die schwarze Leggings des „Puppenspielers“ im Raptor-Habit sieht man kaum.
Kreischalarm bei der Fütterung des Indominus Rex
Spektakulärer ist freilich die Fütterung des Indominus Rex im weiteren Verlauf der Tour. Das Viech ist riesig und hat echt krasse Zähne – findet auch die Schulklasse, die zur Schaupremiere geladen ist. Es wird ordentlich gekreischt – natürlich ohne die Handy-Aufnahme zu verwackeln. Man hat ja schließlich Routine.
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Neben Riesen wie diesen trifft man immer wieder auch putzige Baby-Dinos auf den Armen ihrer Pflegerinnen. Sie erinnern mitunter etwas an Sascha Grammels schrägen Vogel Frederic, haben aber tatsächlich reale Vorbilder. Man darf sie streicheln, klar doch – aber ganz vorsichtig, bitte.
Selfie im Gyrosphere-Flitzer aus „Jurassic World“
Räume wie die „Ausgrabungshalle“ erhöhen die Verweildauer von Familien – hier kann der Nachwuchs nach bekanntem Muster Versteinerungen freifegen. In die kugelförmigen Gyrosphere-Fahrzeuge aus den Filmen darf man für ein Selfie einsteigen.
Das Finale des Rundgangs ist, wie könnte es anders sein, dem „King“ der Kreidezeit vorbehalten: Der Tyrannosaurus Rex hat seinen großen Auftritt im letzten Raum und ist zweifellos das Highlight der „Exhibition“. Hier wird nochmal gekreischt, was die jungen Lungen hergeben. Danach landen die Dino-Fans maximal begeistert direkt im Souvenir-Shop der Ausstellung – wer würde da nicht zugreifen wollen?! Vom Stoffbeutel mit T-Rex-Logo über den Plüsch-Raptor bis zum Lego-Set reicht das Angebot – Discountpreise gibt’s woanders, klar.
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Dass „Blockbuster-Ausstellungen“ nicht billig sind, versteht sich. Dennoch lohnt der Besuch – natürlich vor allem mit Kindern. Aber auch erwachsene Fans der Filme haben ihren Spaß – die Kulissen sind detailverliebt und liebevoll gestaltet. Und einen ausgewachsenen T-Rex in Aktion trifft man eben in den allerwenigsten Zoos.
>>> Das kosten die Karten für „Jurassic World: The Exhibition“ in Köln
„Jurassic World: The Exhibition“, bis 3.9. im Odysseum Köln (Corintostr. 1). Karten: 29,50 € , Kinder & Jugendl. 3-15 J.: 23,50 €. Weitere Infos gibt’s hier.