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VJohn Williams hat nichts mit Star Wars zu tun. Dafür ist die Macht an der Gitarre mit ihm. Sonntag wird der Ausnahmekünstler 70 Jahre alt. Sein Verlag gratuliert ihm mit seinen besten Aufnahmen.

Verwechseln Sie an dieser Stelle John Williams bitte nicht mit John Williams. Das soll schon für schlimme Enttäuschungen gesorgt haben – weil Menschen John, den wuchtigen Star Wars-Komponisten, erwartet hatten und dann nur John, ein feiner zurückhaltender Herr mit Gitarre, für sie spielte.

Dieser John Williams wird Ostersonntag 70 Jahre alt. Sein Plattenverlag gratuliert Williams natürlich mit purem Williams – und natürlich ist es in diesem Fall der Richtige. Der, der nie mehr gebraucht hat als ein schlichtes hölzernes Saiteninstrument mit schöner Taille um mit ihm in Welten vorzustoßen.

Es war und ist der Neugier des 1941 im australischen Melbourne geborenen stillen Stars zu verdanken, dass er viele Welten entdeckt hat. Ein Purist war dieser brillante Konzertgitarrist, den erst sein Vater unterrichtete und später der große Andres Segovia, nie. Er hat Bach und Vivaldi für die Konzertgitarre unserer Zeit übersetzt, und neben den großen Klassikern seines Genres von Guiliani bis Rodrigo immer auch sein Augenmerk auf komponierende Zeitgenossen und große Ströme der Weltmusik aus Afrika und Asien gerichtet.

Das dreiteilige Geburtstagsalbum spiegelt von Antonio Vivaldi bis Ennio Morricone stolze 45 Mal die einnehmende, beeindruckende Bandbreite des Meisters. Und es gibt viel Klangraum für Williams Tugenden: stupende Technik, glasklare Präsenz und klug dosierte Emotion.