Castrop-Rauxel. „Radio Ruhrpott“ wagt nach 21 Monaten Zwangspause den Neustart. Das Heimat-Musical läuft ab dem 18. November wieder in Castrop-Rauxel.
Ein romantischer Tanz, ein leidenschaftlicher Kuss und im Hintergrund läuft Friedel Henschs 1962er-Gassenhauer „Der Mond von Wanne-Eickel“: Für Dimitri Vassiliadis und Rosaly Oberste-Beulmann herrscht auf der Bühne des Castrop-Rauxeler Eventforums wieder Normalität. Sie spielen Ritchie und Petra, die Hals über Kopf ineinander verliebten Hauptfiguren im Ruhrgebiets-Musical „Radio Ruhrpott“. Im vergangenen Jahr musste sich das Ensemble bei den Proben auf strenge Auflagen einlassen, so wurde das Bühnen-Liebespaar zum Beispiel durch Plexiglas voneinander getrennt.
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Denn bereits im Juli 2020 wollten die Verantwortlichen nach dem ersten Lockdown einen Neustart wagen, der Plan wurde aber nach einigen Wochen verworfen. „Es gab einfach zu viel Unsicherheit. Wir hatten noch keine klaren Regeln, es gab noch keine Impfungen“, blickt Geschäftsführer Michael Kloßek zurück. Aber, und das betonen er wie auch Produzent, Autor und Regisseur Bernd Böhne unisono: „Jetzt kehren wir stärker denn je zurück.“
Die Haupthandlung in „Radio Ruhrpott“: Bergmann verliebt sich in Steiger-Tochter
Einige Änderungen im Ablauf des im Mai 2019 gestarteten Musicals gibt es, die Haupthandlung bleibt aber dieselbe: Bergmann und Hobbymusiker Peter „Ritchie“ Richards trifft eines Tages Hobby-Sängerin Petra von Bodelschwingh. Beide verlieben sich ineinander, stellen dann aber fest, dass sie die Tochter seines Revier-Steigers ist. Das sorgt natürlich nicht nur „aufm Pütt“ für Probleme, sondern auch in den Familien. Vor allem, weil Ritchie das Bergwerk lieber heute als morgen gegen eine erfolgreiche Karriere als Rockstar eintauschen würde.
An fünf Wochenenden bis Anfang März 2022 stehen Termine im Kalender, Premiere des mit neuen Songs aufgefrischten Musicals ist am 18. November. Zu einigen Eigenkompositionen gesellen sich Hits von bekannten Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Mit dabei sind unter anderem Stücke von Extrabreit, Nena oder Geier Sturzflug.
Musical soll das Leben im Ruhrgebiet widerspiegeln
Und auch die legendäre Titelmusik der „Pippi Langstrumpf“-Fernsehserie erklingt, allerdings in einer modernisierten Version, getragen von Beatboxer Kevin O’Neil. Die Frage, was das in einem Revier-Musical zu suchen hat, lässt sich einfach beantworten: Konrad Elfers, Komponist der deutschen Version des Liedes, stammt aus Essen.
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Die Vorfreude im Ensemble ist riesig, wie Hauptdarsteller Vassiliadis betont: „Wir haben wahnsinnig Bock. Die Frustration, dass wir so lange nicht auftreten durften, war hoch. Manch einer bekam irgendwann Existenzängste und ist leider abgesprungen.“ Umso wichtiger ist es für das ganze Team, dass es endlich wieder los geht mit der Show, die „alles, was das Ruhrgebiet ausmacht, in sich vereint. Haltung, Zusammenhalt in schwierigen Situationen, klare Kante und Emotionen“, wie es Michael Kloßek ausdrückt.
Es gilt die 2G-Regel
Ohne einige Corona-Schutzmaßnahmen geht es aber leider auch im Herbst 2021 nicht, insbesondere wegen der aktuell steigenden Infektionszahlen. So haben sich die Verantwortlichen für eine 2G-Regel entschieden. Ausnahmen gelten für Kinder bis einschließlich elf Jahren (sie gelten als „getestet“), Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können (sie benötigen ein ärztliches Attest und einen zertifizierten Negativtest) sowie Schwangere (sie benötigen einen Mutterpass sowie einen zertifizierten Negativtest). Bis zum Sitzplatz gilt die Maskenpflicht, an diesem kann der Mund-Nase-Schutz abgenommen werden. Dann klappt’s bei den vielen Pop-Klassikern aus dem Revier auch besser mit dem Mitsingen ...
>>> INFO: Termine und Tickets
Termine: 18.-21.11. + 9.-12.12. + 7.-9.1. + 10.-13.2. + 4.-6.3., jeweils Do-Sa 20 Uhr, So 15 Uhr (Ausnahme So 21.11., 18 Uhr). Theater im Eventforum, Europaplatz 6-10, Castrop-Rauxel.
Karten ab ca. 30 € und weitere Informationen erhalten Sie auf radioruhrpott.de.