Weeze. DJ-Weltstar Armin van Buuren gehört bei Parookaville zu den beliebtesten DJs. Im Interview erklärt er, warum Deutschland für ihn so wichtig ist.

Armin van Buuren gehört bei vielen Bürgerinnen und Bürgern von Parookaville zu den Lieblings-DJs. So war es auch am Festival-Samstag in der Arena vor der Mainstage sehr gut gefüllt, als der niederländische Weltstar zum fünften Mal bei dem Weezer Festival auftrat. Kurz zuvor sprach Armin van Buuren im Interview mit der Redaktion über die Bedeutung des deutschen Publikum, Klavierspielen auf der Bühne und was er während der Corona-Pandemie verändert hat.

Du bist immer jemand gewesen, der sehr viel Spaß auf der Bühne hatte. Beobachtet man dich in den letzten Monaten, scheint es so, als habe sich das noch einmal gesteigert – stimmt das?

"Ich bin noch sehr viel dankbarer für alles. Die Corona-Pandemie war eine dunkle Zeit im Leben vieler Menschen. Umso dankbarer bin ich, dass wir jetzt wieder zusammen tanzen und feiern können."

Wie sehr hast Du Dich auf Parookaville gefreut?

"Ich freu mich total auf Parookaville, weil ich in Deutschland nicht so oft auftrete – das ist schon wieder der letzte Auftritt in Deutschland dieses Jahr von mir. Aber wenn ich auf die Nutzer bei Spotify schaue, ist Deutschland das wichtigste Land – wichtiger als die USA. Das heißt, ich habe unheimlich viele Fans hier. Leider spiele ich nur 1 Stunde und 15 Minuten – das war alles, was ich bekommen habe." (lächelt)

Du würdest gerne zwei Stunden spielen?

"Ja, oder sogar drei Stunden. Wenn man mir das sagt, mache ich das sofort." (lacht)

Wenn 40.000 Menschen bei deinem Auftritt erwartungsvoll in Richtung Bühne schauen. Spürst du dann noch Druck?

"Nein, ich bin nicht nervös, sondern einfach sehr glücklich wieder hier zu sein."

Armin van Buuren ist weltweit auf Tour und spielt nur selten in Deutschland - bei Parookaville war er allerdings bei fünf von sechs Ausgaben dabei.
Armin van Buuren ist weltweit auf Tour und spielt nur selten in Deutschland - bei Parookaville war er allerdings bei fünf von sechs Ausgaben dabei. © HO

Was möchtest du den Menschen mit deiner Musik geben?

"Ich möchte eine gute Show liefern. Und Parookaville hat dafür eine großartige Bühne."

Wie sehr hast du während der Corona-Pandemie das Gefühl auf der Bühne zu stehen vermisst?

"Ich habe es sehr vermisst. In der Zeit war ich oft im Studio und habe viel neue Musik produziert. Aber mir hat dann das Feedback des Publikums gefehlt. Ich liebe es, neue Songs live auszuprobieren. Wenn ich sehe, wie das Publikum reagiert, weiß ich, ob das Lied gut ist."

Hast Du dich in den zwei Jahren persönlich verändert und sind dir andere Dinge wichtiger geworden?

"Ich konnte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und trinke keinen Alkohol mehr."

Mögen deine Kinder deine Musik?

"Ja,… zwar nicht alle Lieder, aber einige schon."

Du bist jetzt 45 Jahre alt. Ist des dir schonmal passiert, dass Du in einem Club an der Bar stehst und dich schauen ein paar junge Mädchen und Jungs fragend an nach dem Motto, was hat der denn in diesem Alter noch hier zu suchen?

"Ja tatsächlich, aber das macht mir überhaupt nichts. Das Alter ist nur eine Nummer, was vielleicht etwas über deinen Körper aussagt. Es hängt davon ab, wie alt dein Geist ist."

Es ist 25 Jahre her, dass deiner erster großer Hit „Blue Fear“ erschienen ist – hättest du damals gedacht, auf was für eine Reise du dich mit deiner Karriere begeben würdest?

"Nein, auf keinen Fall. Als ich als DJ angefangen habe, war das völlig unrealistisch. Es gab ein paar DJs, die einige Auftritte in Deutschland, vielleicht noch in England hatten. Aber das war’s dann auch. Jetzt ist es eine globale Sache. Die Welt hat sich in 25 Jahren unheimlich verändert."

Magischer Moment für Armin van Buuren am Klavier

Es ist noch gar nicht so lange her, da hast du das Klavierspielen gelernt – bei deiner Solo-Show in Amsterdam vor einem Monat hast du vor einem großen Publikum erstmals live gespielt – wie war das für dich?

"Es waren zwar nur ein paar Minuten und auch nicht so schwierig, aber es war magisch. Ich habe es sehr genossen."

Könntest Du dir auch vorstellen beim normalen DJ-Set mehr Live-Elemente einzubauen?

"Mmmmhhh, warum nicht. Aber es muss im Rahmen der Show auch Sinn machen. Sonst wissen es die Leute nicht zu schätzen."

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Du hast mal gesagt, dass Du bei deiner musikalischen Entwicklung stets deinem Herzen folgen möchtest – was sagt dein Herz für die Zukunft?

"Ich mache einfach Musik in meinem Studio, ohne mich vorher festzulegen, in welche Richtung es geht. Ich lasse mich inspirieren von anderen Musikern und bekomme so meine Ideen."

Sind auch andere Musik-Genres für dich eine Option?

"Ich versuche nicht in Genres zu denken, sondern einfach Spaß im Studio zu haben."