Parookaville 2022: Das macht die Festival-Planung so schwierig
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Weeze. Parookaville-Mitorganisator Dicks vermisst konkrete Aussagen zur Planungssicherheit für Festivals. Bei WDR2 konfrontierte er damit Finanzminister Scholz.
Als sich am Montagmorgen Bundesfinanzminister Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidat Fragen von Radio-Hörern bei WDR2 stellte, nutzte Mitorganisator Bernd Dicks die Chance und bohrte nach: „Wie sieht Ihre Exit-Strategie aus der Corona-Pandemie mit Blick auf die Veranstaltungsbranche aus? Wenn alle in Deutschland ein Impf-Angebot bekommen haben oder wenn 70 Prozent der Europäer geimpft sind?“ Hintergrund der Frage ist, dass es in den Niederlanden, Belgien, England und den USA bereits konkrete Pläne gibt, wann und wie Großveranstaltungen wieder möglich sein werden.
Olaf Scholz ermuntert Festival-Veranstalter zur Planung
Darauf erwiderte Olaf Scholz, dass sich Veranstalter auch in Deutschland wieder trauen können, in die konkrete Planung zu gehen, da der Bund eine Ausfall-Garantie über 600 Millionen Euro für die Veranstaltungsbranche bereit gestellt hätte, „weil wir glauben, dass die Pandemie zu Ende geht und ab diesem Herbst wieder große Veranstaltungen stattfinden können.“
Für Bernd Dicks ist die Aussage trotzdem enttäuschend und nicht akzeptabel: „Ich denke, dass wir lernen müssen mit der Pandemie zu leben. Deshalb hätte ich gerne eine konkrete Antwort gehabt, wann und unter welchen Rahmenbedingungen die Restriktionen aufgehoben werden, so wie es in anderen europäischen Ländern längst konkrete Pläne gibt, sogar noch für diesen Spätsommer“, erläutert er im Anschluss gegenüber der Redaktion.
Versicherungen schützen Veranstalter nicht bei Absage wegen Covid-19
Aber auch den Fonds selbst sieht der Weezer kritisch: „Gut gedacht, schlecht gemacht“. Dieser sei laut Dicks auf acht Millionen Euro je Event gedeckelt – „viel zu wenig für Großveranstaltungen wie Parookaville, bei denen die Kosten in der Regel zwei bis drei mal so hoch sind. Auch gibt es keine Versicherung mehr, die uns vor einer Absage durch Covid-19 schützt.“
Der Ausfallfonds kam für Parookaville 2021 zu spät
Weiterhin schwierig für die Planung von Parookaville 2022: „Der Fonds ist auch in seiner Gesamtsumme gedeckelt und damit keine garantierte Leistung“, erklärt Dicks. Heißt: Wenn sich in den nächsten Monaten viele aus der Branche bei dem Fonds bedienen müssen, bleibt möglicherweise nichts übrig, wenn Parookaville im nächsten Juli doch nicht stattfinden könnte. „Für unser Festival brauchen wir aber neun Monate Vorbereitungszeit“. So früh würden dann auch die ersten Kosten produziert.
Aktuell befindet sich das 32-köpfige Team der Parookaville GmbH weiter in Kurzarbeit. „Wir haben noch großes Glück, dass wir keinen Mitarbeiter verloren haben“, so Dicks. Das sei in der Veranstaltungsbranche nicht selbstverständlich. „Es gibt eine große Pleite- und Abwanderungswelle. Viele qualifizierte Kräfte arbeiten jetzt in anderen Branchen wie etwa auf dem Bau. Auch das ist für Festivals existenzbedrohend.“
Bernd Dicks wünscht sich klare Perspektive für Parookaville
Für die Zukunft wünscht sich der Mitorganisator zuverlässige Aussagen von der Politik: „Ich hoffe, dass es nach der Bundestagswahl im September wieder eine klare Perspektive und Rückendeckung für uns gibt. Immerhin ist die Veranstaltungsbranche mit einer Million Jobs die sechstgrößte Industrie in Deutschland“, erklärt Dicks.
Parookaville 2019 - die schönsten Bilder von dem Festival
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