Nürburgring vor der Pleite - was wird aus Rock am Ring 2013?

Koblenz. 27 Jahre lang war der Nürburgring Heimat für “Rock am Ring“. Doch ob das Festival auch 2013 noch an der Rennstrecke in der Eifel steigt, steht wegen der drohenden Pleite der Betreiber zurzeit in den Sternen. Festival-Veranstalter Marek Lieberberg sagt: Rock am Ring 2013 soll stattfinden. Aber wo?

Wer in diesen Tagen nach "Rock am Ring 2013" googelt, der kann auf den schnellen ersten Blick den Eindruck gewinnen, als ob alles in Butter sei. Da gibt es erste Gerüchte übers Line-Up, Diskussionen über die Preise für Tickets, und der Termin scheint bereits festzustehen: 7. bis 9. Juni 2013. Doch tatsächlich stehen vor dem Traditions-Festival in diesen Tagen große Fragezeichen.

Ob Rock am Ring auch 2013 wieder am Nürburgring steigen kann, steht zurzeit in den Sternen. Hintergrund sind die finanziellen Schwierigkeiten der Betreibergesellschaft. Die weitgehend landeseigene Nürburgring GmbH ist hochverschuldet, es droht die Insolvenz. Die EU-Kommission muss über Rettungsbeihilfen entscheiden. Lehnt sie diese ab, gilt die Pleite als unausweichlich.

Veranstalter Marek Lieberberg fordert Planungssicherheit

Wie auch immer die Entscheidung der EU-Kommission ausfallen wird - eines steht bereits jetzt fest: Das Hickhack um die Zukunft der Traditions-Rennstrecke in der Eifel ist für Rock am Ring eine echte Belastung. Seit Wochen fordert Konzertveranstalter Marek Lieberberg eine feste Zusage für Rock am Ring 2013. "Ich brauche Terminsicherheit, weil ich ansonsten nicht für große Summen Hauptgruppen engagieren kann", sagte Lieberberg im Interview mit WDR Eins Live.

Bis Ende Juli werde man abwarten, sagte Lieberbergs Sprecherin Katharina Wenisch auf Anfrage der WAZ Mediengruppe. Momentan sei "alles offen" - "natürlich" solle Rock am Ring auch 2013 stattfinden. "Aber wir haben es hier mit Problemen zu tun, die der Nürburgring lösen muss". Die Marek Lieberberg Konzertagentur (MLK) werde "abwarten, was da aus Brüssel kommt".

Rock am Ring soll in Süd-West-Region bleiben

Der 7. bis 9. Juni sei dabei der Termin, "für den wir auf Bestätigung warten", sagt Katharina Wenisch. Und was, wenn der Nürburgring nicht länger Heimat für Rock am Ring sein kann? Das Festival solle auf jeden Fall in der Süd-West-Region bleiben, hat Marek Lieberberg in den vergangenen Wochen mehrfach betont. "Wir verhandeln parallel mit Mainz", sagt die MLK-Sprecherin. Dort könnte das Gelände des Flugplatzes Mainz-Finthen als Alternative dienen.

Angesichts der unsicheren Finanzlage steht derweil auch die Formel 1 auf dem Nürburgring vor dem Aus. Zuletzt wechselten sich die Eifel-Strecke und der Hockenheimring bei der Ausrichtung des Großen Preises von Deutschland von Jahr zu Jahr ab. Georg Seiler, Geschäftsführer der Hockenheimring GmbH, hat bereits in Aussicht gestellt, dass die Formel 1 womöglich wieder jedes Jahr auf seiner Rennstrecke gastieren könnte.

Sollte Rock am Ring 2013 vom Nürburgring wegziehen - es wäre wohl ein Abschied für immer. "Wenn wir ein neues Gelände finden, dann wird's bestimmt nicht für einmal sein", sagte Marek Lieberberg im Eins-Live-Interview. (mit Material von afp/dapd)