Essen. Super-Star Will.i.am hat öffentlich zugegeben, dass er sich für einen Song bei anderen Künstlern bedient hat, ohne dass die Urheberrechte eindeutig abgeklärt wurden. Für das Lied “Let's Go“ mit dem Gesang von Chris Brown nutzte Will.i.am die Melodie des Clubhits “Rebound“. Doch dafür haben die Produzenten Arty und Mat Zo nie die Zustimmung gegeben, was Will.i.am einen Shitstorm im Netz einbrachte.

Ideenklau in der Musikbranche gehört seit vielen Jahren zum Alltag. Manche Künstler machen es entweder offiziell oder wenigstens so clever, dass ihnen nichts nachzuweisen ist. Andere bedienen sich einfach in der Hoffnung, dass sich kein Kläger findet. Was sich allerdings Will.i.am von den "Black Eyed Peas" auf seinem vor wenigen Tagen veröffentlichten Solo-Album "#willpower" geleistet hat, löst derzeit eine Welle der Empörung aus. Will.i.am, der kürzlich noch zusammen mit Britney Spears und dem Hit "Scream & Shout" auf Platz 1 der Deutschen Single Charts stand, wird mangelnder Respekt gegenüber den betroffenen Künstlern vorgeworfen.

Stein des Anstoßes ist das Lied "Let's Go" mit dem Gesang von Chris Brown auf dem Album "#willpower". Die Ohrwurm-Melodie dazu hat Will.i.am von dem zwei Jahre alten Club-Hit "Rebound" des Russen Arty und des Briten Mat Zo übernommen. Aber offenbar ist die rechtliche Seite nie richtig geklärt worden. Während Will.i.am erst behauptete, dass alles nur ein Missverständnis sei, gab er jetzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Associated Press zu, dass er nicht die vollständige Berechtigung zur Verwendung der Melodie hatte. Das passiere schon mal, wenn die rechtliche Klärung zu lange dauere - "Kreativität ist aber jetzt und kann nicht warten", rechtfertigt sich Will.i.am in dem Gespräch. Zudem lässt der Musiker durchblicken, dass ihn die ganze Aufregung etwas überrasche und er Versäumnisse bei den Plattenfirmen vermute.

Arty erhebt schwere Vorwürfe gegen Will.i.am

Der 23-jährige Russe Arty hatte auf seiner Facebook-Seite schwere Vorwürfe gegen den Superstar erhoben: "Es gab keinerlei Zustimmung von uns dafür, dass Will.i.am einen Teil von 'Rebound' auf seinem Album veröffentlicht hat." Dass sein Name unter den Credits auf "#willpower" auftaucht, sei ebenso nicht abgesprochen gewesen - der zweite Produzent Mat Zo wurde übrigens ganz "vergessen". "Wir wurden nie kontaktiert und haben auch keine Lizenzverträge unterzeichnet". <blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>They never cleared rights through Anjunabeats, who's only one label, who ownes the rights for "Rebound".</p>&mdash; Arty (@arty_music) <a href="https://twitter.com/arty_music/status/324181058906107906">16. April 2013</a></blockquote>

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Am Donnerstag meldete sich erstmals das Plattenlabel Anjunabeats zu Wort, auf dem "Rebound" veröffentlicht wurde. Dabei ist klar von dem "Verstoß gegen das Urheberrecht" die Rede. "Obwohl Arty (aber nicht Mat Zo) in den Credits erwähnt werden, ist es nicht das Gleiche wie die Erteilung einer Genehmigung", heißt es dort. Jetzt werden wohl die Rechtsanwälte das letzte Wort haben.

Shitstorm im Netz gegen Will.i.am und Chris Brown

Wie groß der Image-Schaden für Will.i.am wird, ist dabei noch nicht abzusehen. Bei Twitter und Facebook gibt es bereits zahlreiche wütende Kommentare. Sie richten sich auch gegen die vermeintliche Arroganz der Superstars - so hatte Sänger Chris Brown am 16. April getwittert, dass er keine Ahnung habe, wer Mat Zo oder Arty sind und er "verdammt nochmal nichts damit zu tun habe" - diesen Tweet hat Brown übrigens offenbar wieder gelöscht.

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Mat Zo und Arty sind scheinbar nicht die einzigen "Opfer" von Will.i.am: Auf einer Bonus-CD zum Album "#willpower" gibt es zusätzliche Songs. Darunter ist der Titel "Bang Bang" wofür sich der Superstar hörbar bei dem Clubhit "Epic" von Sandro Silva und Quintino bedient hat. Auch hier scheint es so, dass Will.i.am die Urheberrechte nicht geklärt hat - so beschwert sich der niederländische Produzent Quintino via Twitter: <blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>To be clear .. @<a href="https://twitter.com/iamwill">iamwill</a> never asked me or sandro's permission to release his rip off ...</p>&mdash; QUINTINO (@QUINTINOO) <a href="https://twitter.com/QUINTINOO/status/324362690988503040">17. April 2013</a></blockquote>

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