Düsseldorf. . 40.000 Fans hüpfen, klatschen und feiern mit den Black Eyed Peas in Düsseldorf. Beim einzigen Deutschland-Konzert der Gruppe ging es heiß her. „Don’t stop the Party“ war das Motto bei suptropischen Temperaturen in der Arena.
Will.I.am würde nur müde lächeln. Die Frage nach dem heißesten Ort in Deutschland hätte der Dichter und Denker der Black Eyed Peas sofort beantwortet. Der war an diesem Dienstagabend in der Düsseldorfer Arena, an der Spitze des Catwalks, auf einer Plattform hoch oben, über den Köpfen der Fans. Unter seinem futuristischen Helm, im funkelnden Roboter-Outfit, dürften da spielend ein paar Grade zusammengekommen sein.
60 Millionen verkaufte Tonträger
Den über 40.000 ergeht’s kaum besser. Nach einem suptropischen Tag geben sie sich den Rest. Hüpfen, klatschen und feiern eine Band, die von der Überholspur des Musikgeschäfts nicht mehr zu verdrängen ist. Über 60 Millionen verkaufte Tonträger und Downloads, drei Millionen Konzertbesucher weltweit, mehrere Grammys, dazu Auftritte zur Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 und jüngst beim Super Bowl-Finale – Will.I.am, Taboo, Apl.de.ap und Sängerin Fergie sind längst globale Superstars. Und denen gebührt auch eine opulente Show, bei ihrem einzigen Konzert in Deutschland.
„Don’t stop the party“ heißt die aktuelle Single vom sechsten Album „The Beginning“ der Black Eyed Peas - und soll auch das Motto des Abends werden. Unter geschlossenem Hallendach wummert, stampft und dampft es unaufhörlich. Oft ein bisschen zu laut, den Gesang schluckend. „Rock that body“, „Meet me halfway“ und „Just can’t get enough“ geben das Startsignal für einen Party-Abend im XXL-Format. Augen auf und durch. Die Tänzer kommen als menschliche Musikboxen daher, die Band bleibt in einem futuristischen Käfig im Hintergrund.
Ekstase mit den Black Eyed Peas
Will.I.am und Fergie, die gar nicht heimlichen Stars des Quartetts, übernehmen sofort das Kommando. Von ihren Anfängen, vom HipHop, Rap, House und Soul, haben sich die Peas inzwischen aber ein ordentliches Stück entfernt. „Electro Static Funk“ heißt der neu kreierte massenkompatible Sound-Mix. Der versetzt das Party-Volk wie in der Arena in Sekundenschnelle in Ekstase. Warum also warten, wenn man’s beschleunigen kann. Auf den Brettern, die das Geld bedeuten.
Auch wenn dabei wohl ein paar Fans der ersten Stunde der Black Eyed Peas auf der Strecke geblieben sind. Anno 2011 tanzt die Menge lieber zu „Boom Boom Pow“, „Pump it“ oder „Let’s get it started“ ab. Zwischendurch aber wird’s wohltuend ruhiger. Als Fergie ihre Soloqualitäten bei „Glamorous“ beweist, es bei „Big girls don’t cry“ gar romantisch werden lässt. Will.I.ams DJ-Set im Anschluss ist dann ein Höhepunkt, plötzlich sind die Eurythmics, die Stones, Michael Jackson, Nirvana und die Red Hot Chilli Peppers zu Besuch.
Lebende Denkmäler?
Den ersten Hit der Black Eyed Peas, „Where is the love?“, beantwortet Will.I.am später, wie es seine Fans wohl am liebsten hören. „Genau hier, hier in Düsseldorf.“ Als Zugabe gibt’s noch die Party-Hymne „I gotta feeling“. Dazu lassen sich die Peas auf Säulen aus dem Bühnenboden fahren. Lebende Denkmäler? Vielleicht schon auf dem Weg dorthin.