München. Rammstein-Sänger Till Lindemann findet, „Lärm macht irre“. In einem Interview hat der 49-Jährige erzählt, er angele und jage gern. Gitarrist Richard Kruspe wehrt sich gegen Vorwürfe, Rammstein sei eine rechte Band - sie habe im Gegenteil eher eine linke Geschichte, so der Musiker laut einem Medienbericht.
Rammstein ist eine der krachendsten Bands der Welt - doch ausgerechnet ihr Sänger Till Lindemann verabscheut den Lärm. „Ich hasse Lärm. Ich hasse Geschwätz. Ich setze mich dem aus, das ist dann der reine Masochismus“, sagte Lindemann in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“.
Trotz einer Wohnung in Berlin lebe er oft in seinem Dorf zwischen Schwerin und Wismar, erzählte Lindemann. Viele seiner Freunde lebten auch dort, zudem seine Mutter, seine Tochter und sein Enkelsohn. „Wir sind eine große Familie. Ich angle. Ich jage. Ich starre auf den See“, sagte der 49-Jährige. Er höre auch in die Natur. „Sagenhaft, was du nachts im Wald hörst.“ Er müsse sich vor Lärm schützen. „Lärm macht irre. Man kommt darin um.“
Rammsteins brachiale Musik und martialische Auftritte polarisieren
Die wegen ihrer brachialen Musik und den martialischen Auftritten zwischen Fans und Gegnern polarisierende Band zeigt sich in der Regel medienscheu. Gitarrist Paul Landers beschrieb in dem Blatt nun Wut als die entscheidende Triebfeder der Band mit DDR-Wurzeln. „Ärger, Hass, das sind prima Motoren“, sagte der 47-Jährige. „Und wir sind als Band seit bald zwanzig Jahren gar nicht vorstellbar ohne: Wut. Das hatte mit der DDR eigentlich nix zu tun. Oder nur wenig.“
Gitarrist Richard Kruspe wehrte sich gegen den Vorwurf, Rammstein sei eine rechte Band. Es sei „bitter“ gewesen, als diese Spekulationen losgegangen seien, nur weil Sänger Lindemann das R rolle und die Band archaisch auftrete. „Rammstein haben keine rechte, sondern eine linke Geschichte. Wir haben uns von den Skinheads die Fresse polieren lassen - im Gegensatz zu all den Herrschaften, die in den Zeitungen bequem diesen hohen moralischen Ton führten und eigentlich ja ihre Ärsche nicht aus’m Bürosessel kriegten.“ (afp)
Rammstein in Düsseldorf