Essen. Abzocke bei der Gema? DerWesten-Blogger Konstantin Tassidis kritisiert die geplante Gebührenerhöhung um rund 600 Prozent. Und spricht sich - durchaus spitzzüngig - für eine Überprüfung und Überarbeitung des Konzeptes Gema aus. Die Finanzierung kleiner Konzerte würde gefährdet.
Eigentlich ist die Gema, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfaltungsrechte, eine sinnvolle Einrichtung, findet DerWesten-Blogger Konstantin Tassidis. Sie vertritt rund 60.000 deutsche Künstler, sammelt immer dann, wenn Musik ertönt - vor allem also bei Konzerten - Gebühren ein und gibt diese mithilfe eines komplizierten Verteilungsschlüssels an die angemeldeten Artisten zurück. Soweit so gut. Sähe die Gema nicht eine Gebühren-Erhöhung von 600 Prozent vor. Denn das, so Konstatin Tassidis, gehe erstens gegen die Gerechtigkeit und wirke sich zweitens automatisch auf höhere Ticket-Preise aus.
Kleine Konzerte bald nicht mehr möglich?
Denn wie viel ein Künstler von der Gema bekommt, hängt von seinem Erfolg, insbesondere der Radiocharts-Platzierung ab. Besonders kleine, unabhängige Bands, kritisert Tassidis, hätten das Nachsehen. Und: Für die Erhöhung der Gebühren werden die Konzert-Besucher aufkommen müssen, durch deutlich angehobene Ticket-Preise. Künftig würden kleine Konzerte durch die anfallenden hohen Gebühren gar nicht mehr möglich, sorgt sich der Verband der deutschen Konzertdirektoren. Besonders ärgerlich, so Tassidis, dass die Bezahl-Strukturen undurchsichtig und kaum nachvollziehbar sind. Der Blogger unterstützt daher eine Petition, mit der beim Bundestag um Unterstützung gebeten werden soll, die Gebühren-Handhabung und –Anhebung der Gema zu überprüfen und zu überdenken. Bis zum 17. Juli müssen 50.000 Menschen für diese Forderungen ihre Stimmen abgegeben haben.