Berlin/Köln. Die Absage der Popkomm in Berlin schürt in Köln die Hoffnung auf eine Rückkehr der Musikmesse an den Rhein. Und in Berlin plant man die Organisation für ein neues Treffen der Musikbranche, den «Berlin Music Market».
Mit der Absage der Popkomm in Berlin steigt in Köln die Hoffnung auf eine Rückkehr der großen Musikmesse. «Es gibt noch keine konkreten Pläne, aber viele Gespräche mit der Branche und allen, die in Köln Musik- und Veranstaltungskompetenz mitbringen», sagte Koelnmesse-Geschäftsführer Gerald Böse am Mittwoch dem Internetportal der «Berliner Morgenpost». Die Popkomm war 2004 von Köln nach Berlin umgezogen.
Denkbar sei eine neue Messe, aber auch die Integration in eine bestehende Veranstaltung, heißt es aus dem Umfeld der Koelnmesse. Böse zufolge bietet zum Beispiel die neue Computerspiele-Messe Gamescom ein passendes Umfeld auch für die Musikindustrie.
Popkomm vielleicht zusammen mit c/o pop
Darüber hinaus bringt sich auch die Mitte August in Köln stattfindende Popkomm-Nachfolgeveranstaltung c/o pop ins Gespräch. «Wir gehen aktiv auf die Unternehmen zu, die für die Popkomm akkreditiert waren, und bieten ihnen eine Alternative», sagte Norbert Oberhaus, Geschäftsführer von Veranstalter Cologne Pop GmbH.
Die c/o pop ist gleichzeitig Festival und Branchentreff für die Musik- und Kreativwirtschaft. Erwartet werden in diesem Jahr rund 30.000 Festival-Besucher und über 1000 Kongressteilnehmer. Seine Veranstaltung könne die Popkomm mittelfristig durchaus ersetzen, sagte Oberhaus.
Nach der Absage der Popkomm gibt es Pläne für die Organisation eines anderen Branchentreffens in Berlin. Bisherige Initiatoren sind die Agentur Newthinking Communications, das Musikunternehmen Motor Entertainment und das Radialsystem V, wie eine Sprecherin des Radialsystems mitteilte. Vom 16. bis 18. September soll nun der «Berlin Music Market» stattfinden.
In Berlin über Zukunft der Musikindustrie sprechen
Die Popkomm war am Freitag abgesagt worden. Der Vorsitzende der Bundesverbandes der Musikindustrie, Dieter Gorny, nannte als einen Grund die Internetpiraterie und ihre Folgen. Die Absage traf bei den Musikschaffenden auf Unverständnis. Deshalb gebe es bei Künstlern, Musik- und Softwareunternehmen das Bedürfnis, ein neues Branchentreffen zu organisieren, teilte das Radialsystem V weiter mit.
Dabei solle in der ganzen Stadt über Gegenwart und Zukunft der Musikbranche verhandelt werden. Am 18. September ist den Angaben zufolge eine internationale Konferenz im Radialsystem V geplant. (ddp)