München. Der Musikrechte-Verwerter Gema hat gelassen auf die in einer Petition verankerten Forderung nach mehr Transparenz reagiert. 95.000 Bürger haben inzwischen eine öffentliche Petition auf der Internetseite des Bundestages mitgezeichnet. In dieser Petition fordern sie, die Gema zu reformieren.

Der Musikrechte-Verwerter Gema hat gelassen auf die in einer Petition verankerten Forderung nach mehr Transparenz reagiert. Gema-Vorstandsvorsitzender Harald Heker sagte am Donnerstag in München, die Gema habe kein Problem mit mehr Aufsicht. 95.000 Bürger haben inzwischen eine öffentliche Petition auf der Internetseite des Bundestages mitgezeichnet. In dieser Petition fordern sie, die Gema zu reformieren und transparenter zu machen.

Heker sagte, die öffentliche Diskussion müsse man in drei Handlungsstränge teilen und dürfe sie nicht in einen Topf werfen. Den Anstoß zur Diskussion hatte die Betreiberin der Sonthofer Kultur-Werkstatt, Monika Bestle, mit dem Einreichen der Online-Petition gegeben. Damit wollte sie auf die für sie undurchsichtige Arbeitsweise der Gema aufmerksam machen. Heker räumte in diesem Zusammenhang ein, das System der Gema sei kompliziert und nicht für jedermann auf Anhieb zu verstehen. Er versicherte, man arbeite an einer besseren Kommunikation.

"Konzertveranstalter machen mobil"

Nach Hekers Meinung hätten die Vertreter der professionellen Konzertveranstalter die Einreichung der Petition genutzt, um gegen die Gema mobil zu machen, da ein Gesamtvertrag zwischen den Verhandlungspartnern gescheitert war. Es seien sogar Falschmeldungen veröffentlicht worden, in denen der Gema unterstellt wurde, die Tarife für Großveranstalter um 600 Prozent zu erhöhen. «Das ist falsch», betonte Heker und verwies darauf, dass die Tarife für Konzertveranstalter bis 2014 stufenweise lediglich auf 8 Prozent netto angehoben werden. Davon seien kleine Veranstalter wie die Sonthofer Kultur-Werkstatt jedoch nicht betroffen.

Dass sich auch Mitglieder der Gema an der Öffentlichen Petition beteiligt haben, trifft bei Heker jedoch auf Unverständnis. Denn schließlich nehme die Gema die eigenen Mitglieder sehr ernst und biete ihnen Mitspracherecht sowohl bei der Mitgliederversammlung wie auch durch ständige Delegierte, erläuterte er. «Man muss zur Mitgliederversammlung eben auch kommen», kommentierte ein Delegierter.

Da der Schwellenwert von 50.000 Mitzeichnern der Petition weit überschritten ist, muss sich nach Ende der Zeichnungsfrist am 17. Juli der Petitionsausschuss im Bundestag des Themas annehmen. (ddp)