Essen. . Datenschutz hat Elyas M'Barek in seiner Rolle als Hacker Max in “Who am I“ nicht interessiert. Viel wichtiger waren dem Schauspieler die Verstrickungen der Geschichte selbst. Im Interview spricht M'Barek über seinen neuen Film und verrät, warum sich Vor- und Nachteile des Ruhms die Waage halten.

Seinen ersten Auftritt hatte Elyas M’Barek (32) während seiner Schulzeit in „Mädchen, Mädchen“. Für seine Rolle in der ARD-Serie „Türkisch für Anfänger“ bekam er den Fernsehpreis. Als Hilfslehrer in der Komödie „Fack Ju Göhte“ lockte der Münchner über sieben Millionen Zuschauer in die Kinos. Nun kommt M’Barek gleich doppelt in die Kinos: Zunächst im Hacker-Thriller „Who Am I“, nächste Woche dann in der Komödie „Männerhort“.

In „Who Am I“ geben Sie den charismatischen Hacker Max, wie groß ist die Schnittmenge mit dieser Figur?

Elyas M’Barek: Ich musste nicht ein halbes Jahr lang überlegen, wie ich diese Rolle anlege. Sein Profil hat sich im Drehbuch sehr schnell für mich erschlossen. In diesen Typen habe ich mehr von mir selbst einfließen lassen als in anderen Filmen.

Wie wichtig war das Thema Datenschutz für Sie?

M’Barek: Überhaupt nicht! Mir gefielen die Figuren und ich mochte die Erzählweise der Geschichte mit all ihren Verstrickungen und Wendungen. Beim Lesen des Drehbuchs hat man sofort gespürt, wie rasant dieser Film wird und das gefiel mir. Wenn ich mir bei einem Skript denke, das würde ich mir im Kino gerne anschauen, dann interessiert mich ein Projekt.

Kann man als Überflieger des deutschen Kinos noch unbehelligt U-Bahn fahren?

M’Barek: Öffentliche Verkehrsmittel sind ein bisschen schwierig geworden, aber Radfahren ist in der Stadt ohnehin gesünder. Ansonsten ist für mich wirklich fast alles wie früher: Ich gehe selber in den Supermarkt. Ich bin ganz froh darüber, dass ich mir mein normales Leben bewahren konnte.

Was sind die Licht- und Schattenseiten der Prominenz?

M’Barek: Man wird schon öfter angehalten und um ein Foto gebeten oder kann eben nicht mehr unerkannt einkaufen gehen. Manchmal passiert das auch in den unmöglichsten Momenten. Auf der anderen Seite bekommt man extrem viel dafür zurück. Ich habe jetzt Möglichkeiten und Privilegien, die ich früher nicht hatte. Ich darf nach Cannes fliegen oder war vor kurzem zum ersten Mal in Los Angeles. Zum Teil gratulieren einem auch fremde Leute auf der Straße zum letzten Film. Die Vor- und Nachteile der Bekanntheit halten sich die Waage.

Ist Ruhm die größte Belohnung und das Berufsziel eines jeden Schauspielers?

M’Barek: Nein, mein Maßstab war schon immer, Spaß an der Arbeit zu haben. Ich würde von heute auf morgen aufhören, wenn mir das Drehen oder das Rampenlicht keine Freude mehr bereitet. Momentan macht mir dieser Beruf allerdings noch jede Menge Spaß.

Gibt es eine Szene in Ihrer Karriere, auf die Sie am meisten stolz sind?

M’Barek: Nein, als Schauspieler entdeckt man vor allem immer jene Sachen, die nicht ganz so perfekt gelaufen sind. Man schaut sich einen Film deswegen meist auch nur ein- oder zweimal an. Bei „Fack ju Göhte“ ist das anders, den kann ich mir auch mehrfach anschauen, weil er einfach ziemlich rund geworden ist.