Bochum. . Als Zeki Müller aus dem Gefängnis kommt, will er nur schnell an die Beute aus seinem letzten Raub. Doch wo einst das geld vergraben wurde, steht jetzt eine Schulturnhalle. Also schleicht Zeki sich als falscher Lehrer ein. Dort bekommt er es mit der berüchtigten Klasse 10b zu tun.

Zeki Müller (Elyas M’Barek) kommt frisch aus dem Knast und will sich seine Beute aus einem Raub holen. Seine Freundin hatte das Geld damals auf einer Baustelle vergraben, auf der heute die neue Turnhalle der Goethe-Gesamtschule steht. Damit Zeki an einen Schlüssel für die Schule kommt, bewirbt er sich als Hausmeister an der Schule, bekommt jedoch durch eine Reihe von Zufällen den Job als Aushilfslehrer, dabei hat der Kriminelle weder eine Schul- noch Lehrerausbildung abgeschlossen.

Bierdosen im Unterricht

Zeki ist dann auch kein normaler Lehrer: Er trägt Bierdosen statt Unterrichtsmaterial in seiner Tasche und interessiert sich auch sonst kein bisschen für den Lehrplan. Außerdem klaut er den Schülern die Pausenbrote und schreckt auch nicht davor zurück, den Schülern eine Schelle zu verpassen. Dazu kommt seine nicht gerade vorbildliche Sprache: „Achte mal auf deine Ausdrucksweise, du Wichser“, wirft er den Schülern an den Kopf.

Damit lenkt er schnell die Aufmerksamkeit der spießigen, jedoch aufmerksamen Referendarin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth) auf sich. Sie durchschaut genau, dass er kein richtiger Lehrer ist und einen Tausch der Schulklassen erpresst, damit er bei der Direktorin (Katja Riemann) nicht auffliegt.

Somit bekommt Zeki es mit der berüchtigten und von allen Lehrern gehassten Klasse 10b zu tun, mit den aggressivsten und lernunwilligsten Schülern, deren Einfallsreichtum an fiesen Streichen kaum zu übertreffen ist. Für mehr Respekt greift Zeki die Schüler sogar mit einer Paintball-Gun an, um sie zurück ins Klassenzimmer zu bekommen. Durch diese strengen und teils handgreiflichen Methoden verschafft er sich nicht nur Respekt bei den Schülern, sondern auch bei den Lehrern.

Besonders Lisi Schnabelstedt ist beeindruckt und verliebt sich in den muskulösen Aushilfslehrer. Daraufhin verändert sich die Referendarin von einer spießigen einsamen Junglehrerin in eine beliebte und gutaussehende Lehrerin.

Hohe Erwartungen erfüllt

Beim Film „Fack ju Göhte“ von Regisseur Bora Dagtekin muss sogar der humorlsoeste Zuschauer lachen. Damit haben sich die hohen Erwartungen, die durch Dagtekins preisgekrönten Kinofilm „Türkisch für Anfänger“ vorgegeben wurden, erfüllt. Wie in „Türkisch für Anfänger“ hat Elyas M’Barek die Hauptrolle des Films auch hier mit Bravour gemeistert. Die vielen lustigen Szenen der Schulkomödie sind mit der Jugendsprache ausgeschmückt: „Kanak mich nicht an, Mann“ oder „Sie behinderter Geisteskranker!“ Teilweise spielt der Film erschreckend nah an der Realität von manchen Problemschulen. Auch wenn der Film keinen pädagogischen Wert hat, werden auch Schüler und Lehrer begeistert den Film ansehen.

Isadora Riege, Klasse 8b, Schiller-Schule Bochum