Essen. In der romantischen Komödie necken und lieben sich ein Englischlehrer und eine Kunstpädagogin. Fred Schepisis Liebesfilm erzählt nichts Neues, dafür aber punktet er mit intelligenten komödiantischen Elementen, mit Herz und Charme und mit beseelten Schauspielerleistungen.
Kaum ein Filmgenre ist so frei von Überraschungen wie die romantische Komödie. Zu oft verlegen sich Filmemacher auf bewährte Erzählstrategien und ersticken die Geschichten in Gleichförmigkeit. Bei „Words and Pictures“ (Worte und Bilder) ist das etwas anders. Zwar erzählt Fred Schepisis Liebesfilm nichts Neues, dafür aber punktet er mit intelligenten komödiantischen Elementen, mit Herz und Charme und mit beseelten Schauspielerleistungen.
Was sich liebt, das neckt sich
Schauplatz ist eine Schule in der US-Provinz. Jack Marcus unterrichtet hier Englisch und bringt alljährlich eine Literaturzeitschrift heraus. Genau das aber steht in diesem Jahr auf der Kippe, denn Marcus droht die Entlassung, wenn er nicht seinen Alkoholkonsum reduziert. In diese kritische Phase kommt eine neue Kunstlehrerin an die Schule. Dina Delsanto ist anerkannte Malerin, kann aber ihre Karriere wegen einer Gelenkentzündung kaum noch verfolgen. Delsantos unnahbare Art fordert Marcus heraus und es kommt zu einem Streit um die herausfordernde Frage, was im Leben bedeutsamer ist – das Bild oder das Wort?
Was sich liebt, das neckt sich. Hunderte Filmpaare haben das schon gezeigt, aber nur wenige schienen so wenig zueinander zu passen und entwickelten dann so viel Chemie zueinander wie nun Juliette Binoche und Clive Owen. Die Französin, die ihren internationalen Durchbruch vor 28 Jahren erlebte, glänzt mit einer Fraulichkeit und Vitalität, die den Atem verschlägt, während Owen, dessen Karriere erst vor zehn Jahren Fahrt aufnahm, seine ungebrochen jungenhafte Männlichkeit ausspielt.
„Words and Pictures“ ist ein Film ganz ohne Fäkalhumor, dafür umso mehr ausgeklügelt im Wort und charakterorientiert in der Handlungsführung. Ein bisschen anachronistisch wirkt der Film, immerhin drehte Schepisi mit „Roxanne“ eine der schönsten Komödien der 80er-Jahre. Er hat sich nicht weiterentwickelt. In diesem Fall ist das als Kompliment zu verstehen. Wertung: Vier von fünf Sternen