Essen. 2007 gewann der übergewichtige Außenseiter mit einem Opernlied die englische Casting-Show “Britain’s Got Talent“. Seine Version der Puccini-Arie “Nessun dorma“ rührte Millionen Zuschauer zu Ränen und füllte die Konzertsäle. Nun kommt seine Geschichte ins Kino: “One Chance – Einmal im Leben“.
Die Geschichte des walisischen Sängers Paul Potts ist eines dieser Märchen, die das Leben in einer seiner unergründlichen Launen selbst geschrieben hat. 2007 hat dieser übergewichtige Außenseiter die englische Casting-Show „Britain’s Got Talent“ mit seiner Interpretation der berühmten Puccini-Arie „Nessun dorma“ praktisch aus dem Nichts gewonnen. Eben ein Märchen, wie es vor allem Boulevardzeitungen und Filmproduzenten lieben. Insofern sollte es auch niemanden wundern, dass nun David Frankels „One Chance – Einmal im Leben“ ein Paul-Potts-Biopic in die Kinos kommt.
Der singende Handyverkäufer
Potts’ eigentlich unwahrscheinlichen Triumph in der Casting-Show, der letztlich nicht nur seiner Stimme, sondern auch seiner absolut ansteckenden Liebe zur Oper geschuldet ist, setzt Frankel zwar nahezu ans Ende seiner Filmbiografie. Aber trotzdem ist er nicht der Höhepunkt der Erzählung. Der kommt schon viel früher, als der von James Corden gespielte Handyverkäufer das erste Mal auf die Bühne geht, in einem engen Pub in seiner Heimatstadt Port Talbot. In der Fernsehshow ist Potts ein Außenseiter, in der Kneipe ist er mit seinem Bajazzo-Kostüm ein Freak, über den alle lachen. Doch dann fängt er an zu singen, und die Stimmung schlägt um.
„One Chance“ erzählt aber nicht nur von dem wundersamen Triumph eines seltsamen Kauzes. Er porträtiert auch das Leben in der walisischen Arbeiterstadt Port Talbot. Frankel fängt die Ängste und Sehnsüchte der Arbeiter und Angestellten, über die der Fortschritt und die Zeit hinweggegangen sind, voller Sympathie ein. So erinnert diese märchenhafte Erfolgsstory an Ken Loachs „Working Class“- Komödien.
Wertung: Drei von fünf Sternen