Essen. . Wer sich an spektakulären Bildern erfreuen kann, für den könnte die Dokumentation “Watermark“ das Richtige sein. Filmerin Jennifer Baichwal und Fotograf Edward Burtynsky haben sich an die Spuren des Wassers auf der Erde geheftet. Insgesamt ist das Thema aber eher oberflächlich behandelt worden.

Das Wasser kam aus dem Weltall zur Erde. Meteoriten schleppten es ein, als sie durch die Atmosphäre drangen. Das ist die eine interessante Information, die der neue Dokumentarfilm „Watermark“ zu bieten hat. Die andere: Eisforschung in Grönland kann Aufschlüsse geben, wo der Wasserspiegel in den nächsten 200 Jahren um wie viel ansteigen wird. Und dann formuliert der Eisforscher – ziemlich gegen Ende des Films – eine Binsenweisheit als Basisthese: Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde.

In den 80 Minuten davor haben die Dokumentarfilmerin Jennifer Baichwal und der Fotograf Edward Burtynsky, der sich hier auch als begnadeter Filmkameramann beweist, einen kleinen Weltbummel unternommen. Man wohnte dem Bau eines neuen Staudamms in China bei, sah Lederfärber in Bangladesh inmitten eines ökologischen Infernos der Wasser- und Landverschmutzung, erlebte das größte religiöse Gemeinschaftserlebnis des Hinduismus, das reinigende Bad in den Fluten des Ganges.

Spektakuläre Bilder

Wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn bietet der Film kaum, es ist auch nicht sein Ziel. Viel eher ist „Watermark“ ein Parallelprodukt zu Burtynskys neuem Fotoband „Water“. Er erklärt nichts, aber er zeigt Facetten der natürlichen Kraft des Wassers, seines wirtschaftlichen und spirituellen Wertes und des Missbrauchs. Dokumentarisch substanziell ist an diesem Impressionen-Mix nichts, zu beliebig ist die Auswahl der Kulissen, zu oberflächlich die Behandlung der Themen. Aber die Bilder sind wahrlich spektakulär anzuschauen.

Wertung: einer von fünf Sternen